Reining für alle

Training: Der Spin

Der Spin ist neben dem Sliding Stop für viele Reining-Reiter und -Fans das spektakulärste Manöver. Hier bringen unsere American Quarter Horses ihre angeborene Athletik maximal zum Einsatz, hier beweisen Reiter und Pferd, dass sie auf den Punkt harmonieren.

Hier offenbaren sich aber auch gnadenlos Ausbildungs-defizite, Sitzfehler und vor allem Überforderung. Stimmt die Ausbildung insgesamt, die Vorbereitung nicht, gibt es in der Reining spätestens beim Spin dafür die Quittung, betont auch Trainer Volker Schmitt. Und völlig unabhängig von Showambitionen sind die Vorübungen dazu wichtige Zwischenschritte auf dem Weg zur westerntypischen Form der Versammlung, also relevant für jeden Reiter – Reining für alle eben.

Was ist ein Spin?

Bei einem Spin dreht sich das Pferd um 360 Grad um seine innere Hinterhand. Der Begriff „Spin“ ist gleichbedeutend mit dieser kompletten Drehung, aber auch der Begriff für ein Set, also ein Spin-Manöver innerhalb eines Patterns, bestehend aus bis zu viereinviertel Drehungen. Sets können aus Kombinationen von bis zu vier ganzen Drehungen plus einer viertel, einer
halben oder einer dreiviertel Drehung bestehen. Jedes Pattern verlangt nach mindestens einem Spin zu jeder Seite.
Spins werden aus dem Stillstand („Verharren“, „pause“ oder „hesitate“) in den Stillstand geritten, wobei das Pferd dabei alle vier Hufe ständig und gleichmäßig belastet. Unmittelbar vor und nach dem Verharren zu Beginn und Ende des Spins ab-solviert das Pferd andere Manöver im Galopp oder einen Spin in die andere Richtung. Im Zusammenhang gesehen geht es aus sehr dynamischen Vorwärtsbewegungen in die Ruhe und daraus in eine maximale Seitwärtsbewegung mit Lastaufnahme durch die Hinterhand. Diese Übergänge, die saubere Trennung der Manöver, müssen schon beim Erlernen des Spins „mit eingepreist“ werden, wie Volker Schmitt weiß: „Im Training muss der Ablauf aus der Ruhe in den Spin und zurück in die Ruhe immer wieder geübt werden. Das Pferd muss schlicht lernen, gelassen abzuwarten.“
Ganz entscheidend ist die Präzision: Das Set wird ohne Unterbrechung oder Zögern gezeigt und genau am richtigen Punkt beendet, die verlangten ganzen und teilweisen Umdrehungen werden also nicht über- oder unterschritten. Auch wichtig: Der Spin wird, trotz der dominierenden Seitwärtsbewegung, ins Vorwärts geritten und zeigt keine Rückwärtstendenz.

Was braucht es für einen gelungenen Start?


Als Grundvoraussetzung bei Reiter und Pferd für den Einstieg in erfolgreiches Spin-Training nennt Volker: „Das Pferd muss eine kleine Volte – Durchmesser etwa 2 m – korrekt gehen können, also in der Volte im Vorwärts bleiben, ohne die Grundlinie zu verlassen.“ Und eben diese Volte ist deshalb für den Trainer auch die wichtigste Vorübung. Ist dies gewährleistet, kann es also losgehen….

Text und Foto: Angelika Schmelzer

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