Gut aufgestellt für den Trail Ride

Training an Extreme Trail-Hindernissen

Ein wunderschöner Ausritt im sommerlichen Wald, unbekannte Strecken locken bei bestem Wetter, vielleicht wagt man sich sogar in völlig neues Terrain und fährt mit den Pferden über ein Wochenende mal ganz woanders hin. Um dann festzustellen, dass der eigentlich geländefeste Vierbeiner in neuem Gelände anfängt zu fremdeln. Und plötzlich ist die Böschung zu steil, der zu überkletternde Baumstamm zu hoch und der Bach zu tief. Um ein Pferd wirklich geländefest zu machen, ganz unabhängig wann und wo, empfehlen die Pferdeprofis Kerstin Rester und Bernd Hackl das Training im Extreme Trail. Also los geht’s!
Das Training im Extreme Trail Park ist gerade für Pferde sehr empfehlenswert, die in der Freizeitreiterei und im Gelände ihren Einsatz finden. Alle Hindernisse in einem solchen Parcours haben einen großen Mehrwert in Bezug auf Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit zwischen Pferd und Reiter. Die speziellen Charakterzüge seines Pferdes unter kontrollierten Bedingungen kennenzulernen ist ein großer Vorteil, da man das Pferd in extremen oder fremden Situationen besser zu lesen vermag, somit besser einschätzen kann. Das verhilft dem Reiter selbst, aber auch der gesamten Gruppe zu einem größeren Maß an Sicherheit und damit auch Spaß.
Besonderes Augenmerk legen wir vor allem darauf, dass die psychische Losgelassenheit der Pferde gefördert wird. Dementsprechend ist darauf zu achten, dass die Pferde weich auf eine Hilfe reagieren, ohne sich zu verspannen. Für uns beginnt die Weichheit im Pferd nicht im Körper, sondern in seinem Gehirn. Ziel ist es, ein Pferd so auszubilden, dass es weich und nachgiebig den Hilfen folgt und dabei sowohl geistig als auch körperlich entspannt bleibt. 
Im Extreme Trail geht es nicht – wie heute so oft in der modernen Pferdewelt – um „Abrichtung“, um zackiges Ausführen von Befehlen. Vielmehr geht es darum, dass die Pferde die Herausforderungen und Hindernisse weich und geschmeidig durchlaufen. Im Extreme Trail ist dies wichtig, da die Pferde vor dem aktiven Handeln nachdenken sollen. Beim Bewältigen der Aufgaben ist Mitdenken gewünscht, er soll ein geschmeidiges Umsetzen stattfinden. Loben ist im Extreme Trail im Training wie auf Wettkämpfen ausdrücklich erwünscht. 

Übrigens…

Beim Training im Extreme Trail steht in der Regel ein erfahrener Trainer mit Rat und Tat zur Seite, der im Idealfall nicht nur dabei hilft, ein Hindernis irgendwie zu durch- und überqueren, sondern auch erklärt, warum das eigene Pferd in dieser Situation eben genau so reagiert und nicht anders. Der Trainer weiß: Einen großen Anteil am Geschehen hat sehr oft auch die emotionale Beschaffenheit des Menschen. Ein ungeduldiger Besitzer kann nicht erwarten, dass das Pferd ruhig und gelassen die gewünschte Aufgabe bewältigt. 
Bei Pferden mit Schwierigkeiten, zum Beispiel an Wasserstellen, zeigt sich auf Kursen oft, dass die Besitzer viel zu schnell eine Verbesserung erwarten. Hier hilft nur Langmut und gründliches Training, um auch auf fremdem Terrain zukünftig jeden Bach durchqueren zu können.

Vor dem ersten Hindernis

Auch im Extreme Trail gilt: Je rittiger das Pferd ist und je feiner es an den Hilfen steht, desto besser lässt es sich durch die Hindernisse steuern. In der Praxis werden die Hindernisse zunächst vom Boden aus erarbeitet, da es den Pferden ohne Reitergewicht wesentlich leichter fällt, ihre Beine in einem Hindernis zu sortieren. Hat das Pferd gelernt, auf die Körpersprache der Führperson zu achten, z. B. dem Körper zu weichen oder zu folgen, ist das eine sehr gute Unterstützung….

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Text: Kerstin Rester und Bernd Hackl, Foto: La Vio Photografie (zum Teil mit freundlicher Genehmigung des Franckh-Kosmos Verlags)