Trail in Hand

Jungpferde in erste Abenteuer führen

Eine weitere wunderbare Disziplin für junge American Quarter Horses ab zwei Jahren ist der Trail in Hand. Hier zeigen die zukünftigen Reitpferde bereits ihre Geschicklichkeit im Trail-Parcours und beweisen schon früh Konzentration, Beweglichkeit und Nervenstärke zwischen bunten Hindernissen und über Stangenmikados.
Spielerisch ein Jungpferd an seine spätere Aufgabe unterm Sattel zu gewöhnen ist wohl Ziel jedes Pferdebesitzers, der ein vertrauensvolles Verhältnis zu seinem Vierbeiner aufbauen und dabei die rassetypischen Stärken schon früh festigen möchte
Der Trail in Hand als Disziplin im Rahmen einer Show spiegelt dieses Ziel wie keine andere Disziplin wider. Was mit ein paar Stangen auf dem heimischen Reitplatz anfing, über die das Fohlen bereits an der Seite der Mutterstute trabte, findet hier seinen Höhepunkt. Was nicht heißen soll, dass mit dem jungen Pferd ab Fohlenalter auf Gedeih und Verderb an Trailhindernissen trainiert werden soll! Aber aus spielerischen Übungen nebenbei entwickelt sich ein nervenstarker Youngster, der bei entsprechendem Geschick als Zwei- oder Dreijähriger lässig durch den Trail-Parcours steigt.
„Der Trail in Hand gefällt mir, weil man so vielseitig mit den Pferden arbeiten kann und nicht einfach nur stumpf vor sich hin longiert oder planlos durch die Gegend läuft“, so Reike Kurvin, die die Youngster aus der familieneigenen AQH-Zucht regelmäßig in dieser Disziplin vorstellt. „Man hat Ziele, an denen man arbeiten kann und wird sich dadurch auch mehr bewusst, dass es auch andere Dinge als nur das Reiten gibt.“ 

Trail in Hand – wie läuft das eigentlich?

Der Trail-Parcours in dieser Disziplin besteht aus mindestens sechs, höchstens aber acht Hindernissen, die das junge Pferd an der Hand bewältigen muss. Die Hindernisse sind vorab in vier Divisionen eingeteilt, wobei von jeder Division mindestens ein Hindernis vorhanden sein muss.
Division A beinhaltet Walk- und Trot-Overs, die jeweils aus mindestens vier Stangen (zum Teil auch erhöht) parallel zueinander, im Bogen oder Zickzack gelegt werden. In Division B werden Side Pass, aber auch Vor-, Hinter- und Mittelhandwendung sowie das Durchqueren eines Tores abgefragt. Ein Hindernis rückwärts zu durchqueren, darum geht es unter anderem in Division C. Dabei kann es durch ein einfaches Stangen-L, aber auch -V oder -U gehen oder durch/um Tonnen, Pylonen bzw. ein ausgelegtes Dreieck. Weiter werden in dieser Division die Brücke oder ein Wasserhindernis abgefragt.
In Division D wird ein Gegenstand von A nach B getragen, etwas über den Boden geschleppt, ein Gegenstand in/aus einem Briefkasten gelegt/genommen. Zudem ist hier die Serpentine aufgelistet, die im Walk oder Trot gemeistert werden muss sowie das Jog-around im Viereck. Natürlich sollte beim Parcoursaufbau stets die Sicherheit der Youngster im Vordergrund stehen. Alle Hindernisse werden so gestellt, dass das Pferd sie flüssig durchqueren kann. Örtliche Gegebenheiten werden berücksichtigt und der Parcours im Zweifelsfall an diese angepasst. Hierüber werden die Teilnehmer im Vorfeld informiert.

Wie funktioniert’s?

Der Vorsteller hält die Führkette ausschließlich mit der rechten Hand am Übergang von der Kette zum Führseil. Er steht an der linken Seite des Pferdes, die linke Hand hält das Ende des Führseils oder Führstricks. Beim Tragen bzw. Ziehen eines Gegenstandes sowie beim Durchqueren des Tores kann auch die rechte Hand das Ende der Führkette/des Stricks halten. Auch im Sidepass ist das Halten der Führleine mit nur einer Hand erlaubt. Während der Prüfung darf der Vorsteller das Pferd nicht berühren – Ausnahme bildet der Sidepass…

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Text: Friederike Fritz, Foto: Reike Kurvin