Gut aufgestellt für die nächste Zuchtsaison

DQHA-Zuchtrichterausbildung in vollem Gange

Auch in diesem Jahr startete im Mai eine DQHA-Zuchtrichterausbildung, um den steigenden Bedarf an kompetenten Zuchtrichtern für die Zukunft decken zu können.

Das erste von insgesamt vier Modulen der Ausbildung fand am 18./19. Mai auf Gestüt Taubenhof in Welzheim unter der Leitung der erfahrenen DQHA-Zuchtrichterinnen Nina Obermüller und Kirsten Bär-Blackert mit fünf Teilnehmern statt. Eine weitere Zuchtrichterausbildung, zu der bereits mehrere Anmeldungen vorliegen, ist für den Herbst 2024 geplant.
Unter den aktuellen Teilnehmern ist auch DQHA-Zuchtleiterin Ronja Hagedorn, die zwar aufgrund ihrer Ausbildung und Expertise bereits die Zulassung als Zuchtrichterin besitzt, aber die DQHA-Ausbildung auf freiwilliger Basis durchläuft, um den identischen Ausbildungsstandard wie ihre DQHA-Zuchtrichter vorweisen zu können. Ronja Hagedorn übernahm weiterhin als Referentin die Inhalte der gesetzlichen Voraussetzungen in Sachen Tierzucht.

Theorie und Praxis von Anfang an
An beiden Tagen ging es zunächst vormittags um theoretische Inhalte, nachmittags wurde die Lineare Beschreibung in der Praxis, sprich am Pferd, geübt. Am ersten Vormittag standen diverse Themen wie die ethischen Grundsätze des Richtens, Tierschutz und Pferdeverhalten sowie rechtliche Grundlagen und Zuchtmethoden, aber auch Wissenswertes zum Zuchtprogramm der DQHA, ihre Grundsätze und ihre Zuchtbücher auf dem Programm.
Am Sonntag folgten die Einführung in die Lineare Beschreibung und eine genaue Erläuterung der dazugehörigen App. Ausführlich wurden auch das Grundprinzip und der Nutzen dieser modernen Methode für die Pferdezucht erläutert, unter anderem im Vergleich zum lange Jahre verwendeten Bonitursystem.
Bereits in der ersten Einheit am Samstagnachmittag wurden die Teilnehmer mit der Linearen Beschreibung in der Praxis vertraut gemacht. „Tatsächlich hat jeder unserer Teilnehmer das Tablet in die Hand gedrückt bekommen,“ so Nina Obermüller.
Die Pferde wurden im Vorfeld von Kirsten Bär-Blackert als Referenz beschrieben und zudem von beiden Seiten mit Kreide bemalt, um den Blick der Teilnehmer zu schulen. Sie wurden dann von den Teilnehmern entsprechend begutachtet. Danach ging es an das Besprechen und Abgleichen der Ergebnisse – eine spannende und lehrreiche Sache. „Toll war, dass die Teilnehmer von Anfang an aktiv dabei waren und sich trauten, ihre Einschätzungen zu artikulieren“, so Obermüller.
Auch am zweiten Tag ging es nachmittags zur Schulung in Sachen Lineare Beschreibung wieder ans Pferd.
„Da haben wir uns dann eher zurückgehalten und die Teilnehmer weitestgehend alleine beschreiben lassen, “
erläutert die erfahrene Zuchtrichterin das Vorgehen. Im Nachgang wurden die Teilnehmer-Beschreibungen mit der Beschreibung der DQHA-Zuchtrichterin verglichen und die einzelnen Merkmale ausführlich erläutert.
Die Stimmung im Kurs sei extrem gut gewesen, bekräftigen beide Dozentinnen und sie freuen sich schon auf die nächsten Kurswochenenden, die im Juni und Juli wieder auf dem Gestüt Taubenhof stattfinden werden.

Wie geht es weiter?
Nach den Kursen werden die Teilnehmer bei mindestens acht Zuchtschauen der DQHA, des PHCG oder ApHCG hospitieren (Modul 2), dabei müssen drei der acht Termine DQHA-Zuchtschauen sein.
Modul 3 wird ein zweitägiges Seminar zur Vorbereitung auf die Prüfung sein, an dessen Ende sich die Prüfung anschließt. Inhaltlich sollen hier alle bisherigen Ausbildungsinhalte einer vertiefenden Betrachtung zugeführt werden.
Um zur Prüfung, dem Modul 4 zugelassen zu werden, müssen alle vorausgegangenen Ausbildungsmodule erfolgreich abgeschlossen werden. Die Prüfung gliedert sich in drei Prüfungsabschnitte:

  • Eine schriftliche Prüfung in Theorie,
  • eine mündliche Prüfung in Theorie und
  • eine praktische Prüfung.

Text: Friederike Fritz (Quelle DQHA), Fotos: Nina Obermüller