Die Vielseitigkeit Hunter- Disziplinen

Hunter under Saddle, Hunter Hack & Co.

Hunter-Disziplinen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die „englischen“ Disziplinen sind vielseitig und nun erlebt mit der Hunter Hack sogar die erste Springdisziplin ihren Durchbruch. Welche Disziplinen in den nächsten Jahren noch folgen könnten, was ein gutes Hunterpferd ausmacht, wie für die Springdisziplinen trainiert wird und welche Veränderungen das für unsere Turnierwelt mit sich bringt, erklären Richter Cedric Leroux und Trainerin Franka Bartke.

Springen und Westernreiten galt lange als Widerspruch. Obwohl gerade die Westernreiter zwar schon immer sehr kreativ in Sachen Trainingsgestaltung sind, Springstunden standen dabei jedoch nur selten auf dem Plan. In den letzten drei Jahren lässt sich ein anderer Trend erkennen, der nun auch auf dem Turnierplatz angekommen ist. Während über die letzten Jahre die Hunter-Klassen, insbesondere Hunter under Saddle mitunter sogar die größten Starterfelder auf den Futuritys ausmachen, erlebt nun auch die Springdisziplin Hunter Hack ihren Durchbruch in Europa.

Einstieg in die Springdisziplinen

Die Hunter Hack bietet den Einstieg in die Springdisziplinen. Pferd und Reiter absolvieren zunächst eine Pattern, die aus zwei bis drei Sprüngen von 60 cm bis 90 cm Höhe besteht. Mitunter sieht die Pattern auch einen Galoppwechsel vor. Dieser soll als fliegender Wechsel geritten werden, kann alternativ aber auch über den Sprüngen erfolgen. Wenn ein fliegender Wechsel geritten wird, muss dieser zwischen dem ersten und zweiten Sprung oder aber nach dem zweiten Sprung erfolgen. Wählt der Reiter die letztere Variante, ist der Wechsel noch auf der Diagonalen erforderlich, es darf kein Außengalopp gezeigt werden. Im Anschluss an die Pattern, die 70 Prozent der Bewertung ausmacht, entscheidet eine Rail Work über die weiteren 30 Prozent des Scores.
Das Pferd wird dabei in allen drei Grundgangarten vorgestellt. Während in den USA die Hunter Hack meist parallel zur Working Hunter oder anderen Springklassen angeboten wird, ist es in Europa eher die Ausnahme, dass auf Westernturnieren überhaupt gesprungen wird. Mit dem gestiegenen Interesse der Reiter an der Disziplin könnte sich das jedoch bald ändern.
Für alle, die mit dem Gedanken spielen, selbst in diese Disziplin einzutauchen, fasst Trainer und Richter Cedric Leroux die wichtigsten Gedanken und Tipps aus Sicht des Richters zusammen.
„Es ist schön zu sehen, dass das Niveau dieser Klassen rasant ansteigt!“ freut sich Leroux bei der Frage nach seinen Gedanken zur Entwicklung der Hunter-Disziplinen. Die Spezialisierung der Pferde, die in den Staaten schon lange gang und gäbe sei, komme nun auch auf unserer Seite des Atlantiks an. Man sieht immer mehr im Huntertyp stehende Pferde auf den großen Shows und somit ist der Beliebtheitsgewinn der englischen Klassen wichtig, um die Diversität auf den Turnieren zu fördern. In der Vergangenheit haben viele Pferdebesitzer vor dem Kauf eines im Huntertyp stehenden AQH zurückgeschreckt, weil sie befürchteten, auf die Hunter under Saddle beschränkt zu werden.
Diese Angst wäre vollkommen unbegründet, wenn wir ebenso viele englische Disziplinen anbieten würden wie wir es im All-Around Bereich machen. Da gäbe es neben der Hunter Hack noch die Möglichkeit, Disziplinen wie Working Hunter, Equitation over Fences, Jumping oder die von der AQHA neu aufgenommene Disziplin Working Hunter under Saddle auszuschreiben. Letztere ist eine Art Kombinationsprüfung. Das Pferd wird in einer Railwork in allen drei Grundgangarten vorgestellt. Dabei soll die Bewegung des Pferdes ein gutes Springpferd zeigen, das jederzeit, ohne seine Bewegung verändern zu müssen,
in der Lage ist, ein Hindernis zu überwinden. Eine Voraussetzung für den Start in dieser Klasse ist dabei, dass auch ein Start in einer der Springdisziplinen auf der gleichen Show erfolgt.
Demnach bieten die Hunter-Disziplinen viel Auswahl und Abwechslung zu den klassischen Westerndisziplinen, auch für die All-Around Pferde. Die Hunter Hack, die bislang meist einzige in Europa angebotene Springdisziplin, bietet als Einstieg in die Springdisziplinen jedem die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Dennoch betont Leroux, dass aufgrund des steigenden Niveaus ein durchdachtes Training in der Hunter Hack genauso wichtig sei wie beispielsweise im Trail. Insbesondere Routine durch häufiges Springen sowie Sprunggymnastik steigern die Erfolge im Training.

Was muss das AQH als Springpferd mitbringen?

„Eine gute Voraussetzung ist ein Pferd, das springen kann. Das klingt erstmal witzig, ist aber ernst gemeint. Natürlich kommt jedes Pferd von Natur aus über ein Hindernis, die Frage ist nur wie und ob es das auch gerne tut, “ erklärt Leroux. „In der Hunter Hack wollen wir ein Pferd sehen, das die Hindernisse ernst nimmt und mit angemessener…

Den kompletten Artikel hier lesen.

Foto: KMC EquinePhotography