Horse Agility

Gelassenheits- und Geschicklichkeitstraining von Einsteiger bis Fortgeschrittene

Nicht nur in den Wintermonaten ist Horse Agility die perfekte Abwechslung im Trainings-Alltag, auch in den Sommermonaten kann man sich so an regnerischen Tagen oder bei großer Hitze mit seinem Vierbeiner die Zeit vertreiben und Neues dazu lernen. Wir haben Alexandra Klee begleitet, die diese alternative Trainingsart für sich entdeckt hat.

„Das Tolle ist, dass dieses Training eine Mischung aus Gelassenheits- und Geschicklichkeitstraining ist und sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene mit ihren Pferden trainieren können“, schwärmt Alexandra. Zudem spielt auch das Alter der Pferde eine untergeordnete Rolle, denn sowohl noch nicht gerittene Jungpferde als auch neugierige Pferdesenioren können im Agility-Parcours beschäftigt und gymnastiziert werden. Wichtig: Es soll Spaß machen und die Pferde an neue, interessante Dinge heranführen, ohne sie zu überfordern. Das gilt ganz besonders für die Youngsters.
Stets im Auge sollte man zudem behalten, dass der Parcours sowohl für den Menschen als auch das Pferd absolut sicher ist. „Hindernisse, an denen das Pferd zum Beispiel hängenbleiben könnte, sind absolut tabu“, warnt Alexandra deshalb.
Hier einige Anregungen und Elemente, die problemlos in den Parcours eingebaut werden können und die heimische Halle zum Abenteuerspielplatz werden lassen:
• Brücke
• Wippe
• Planen-Tunnel
• Flatterbandvorhang
• Bällevorhang
• Bällebad auf Plane
• Plane
• Poolnudel-Schleuse
• Poolnudel-Hürde
• Hundetunnel
• Fahnen
• Klappersack
• Plastik-Flaschen-Seil
• Irrgarten mit Ballons
• Torbögen mit Ballons
• Ringwerfen
• Seilbringen
• Fußball
• Schwimmreifen zum Ziehen
• Ropen mit Kunstkälbchen
• Matratze
• Ringstechen mit Stab
• Regenschirm
Natürlich müssen nicht alle Elemente auf einmal aufgebaut werden und sicherlich wird dem einen oder anderen findigen Agility-Fan noch viel mehr einfallen. Als Ausrüstung empfiehlt Alexandra ein gut sitzendes Knotenhalfter (die gibt es auch schon in kleineren Größen!), einen langen Strick und für den Menschen Handschuhe und einen Stick oder eine längere Gerte als Wegweiser.

Und los geht’s

Auch für die gerittenen Pferde gilt: Zum Start sollten alle Hindernisse mit Ruhe und Geduld vom Boden aus gearbeitet werden. „Auch ein Helfer kann gerne dabei unterstützen, bis die Pferde entspannt sind und sich an die neuen Aufgaben gewöhnt haben“, meint Alexandra, die regelmäßig mit ihrem fünfjährigen Nachwuchspferd VS The Lucky One im Agility-Parcours übt. Ihr ist wichtig, dass die Pferde die Hindernisse stets von beiden Seiten absolvieren, denn häufig reagiert ein Pferd zum Beispiel rechtsherum ganz anders als linksherum.
Der Schwierigkeitsgrad jedes Hindernisses kann vom Boden aus gesteigert werden, indem man das Pferd am langen Strick in das Hindernis vorausschickt. „Einige Hindernisse werden mehr Probleme bereiten wie z. B. die Poolnudelschleuse – da empfiehlt es sich, den Durchgang erst breit genug zu lassen und die Pferde nach und nach an die Berührung zu gewöhnen“, erzählt sie. Viele Pferde „lösen“ die Aufgabe, indem sie flott heraustraben. „Aber das legt sich mit der Wiederholung des Hindernisses“, weiß sie zu berichten. Einen ganz wichtigen Tipp hat sie für alle Einsteiger parat: „Achtet auf eure Position, das ihr in einem Schreckmoment nicht umgerannt werdet.“
Damit die Halle nicht zu voll ist und die Pferde konzentriert bei der Sache bleiben, sollte die Gruppe der teilnehmenden Pferde begrenzt werden. „Idealerweise besteht eine Trainingsgruppe aus zwei bis drei Pferden, wobei eines erfahrener sein sollte, um mal auszuhelfen und vorzugehen“, rät Alexandra. Und, so ihre Erfahrung: Die Einheit sollte eine Stunde nicht überschreiten, damit die Pferde die Eindrücke gut verarbeiten können, ohne sich zu langweilen oder überfordert zu fühlen.
Und nun: Viel Spaß im Indoor-Spielplatz!

Text: Friederike Fritz, fachliche Beratung: Alexandra Klee, Fotos: ak Photographics/Alexandra Klee