Equipmentpflege: Neuer Glanz

Ein gut gepflegter Westernsattel, schickes Vorderzeug und ein hochwertiges Kopfstück sind nicht nur optischer Hingucker, sondern auch ständig genutztes Equipment. Regelmäßige Pflege sorgt dafür, dass das Leder geschmeidig bleibt und Sattel & Co viele Jahre ihren täglichen Dienst tun können. Hier ein Überblick, welche Pflegemaßnahmen gerade jetzt in der staubig-trockenen Zeit angesagt sind.
Leder ist ein Naturmaterial, das Pflege benötigt, um geschmeidig, widerstandsfähig und optisch schön zu bleiben. Ohne regelmäßige Reinigung und Pflege wird Leder mit der Zeit je nach Beanspruchung und Lagerung spröde, rissig und unansehnlich. Schmutz, Schweiß und Feuchtigkeit greifen Leder an und können zu dauerhaften Schäden führen. Gute Pflege verlängert die Lebensdauer des Sattels erheblich und sorgt für ein angenehmes Reitgefühl. Wichtig: Es sollten nur hochwertige Produkte verwendet werden, denn billige oder ungeeignete Produkte können das Leder schädigen!
Step 1: Die Reinigung
Ein schattiges, gut belüftetes Plätzchen im Freien ist der ideale Ort, um dem Equipment ans Leder zu gehen. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Zunächst werden alle losen Teile vom Sattel entfernt: Gurt, aber auch Steigbügel und Schnallen an den Fendern, damit auch wirklich in den versteckten Ecken geputzt werden kann. Dort setzt sich Schmutz aus Staub, Schweißresten und Hauttalg meist am hartnäckigsten fest. Auch das Kopfstück wird zerlegt, alle Teile werden einzeln behandelt.
Zuerst werden mit einer weichen Bürste oder einem feuchten Tuch Staub, Sand und grober Schmutz sowie Schweißreste entfernt. Besonders an den Nieten, Nähten, Conchas und Punzierungen kann sich Schmutz ansammeln. Für schwer zugängliche Stellen kann eine weiche Zahnbürste (Ultraschallzahnbürsten eigenen sich übrigens hervorragend) verwendet werden.
Danach geht es weiter mit der Reinigung des Leders. Hierfür sollten spezielle Lederreiniger, die auf die Besonderheiten des Sattelleders abgestimmt sind, benutzt werden. Es gibt die gute, alte Sattelseife, aber auch flüssige Reiniger, Schäume oder Reinigungstücher – wichtig ist, dass sie das Leder sanft reinigen, ohne es zu stark auszulaugen.
Sattelseife wird mit Wasser aufgeschäumt und mit einem Schwamm großzügig aufgetragen. Wichtig: Noch bevor sie antrocknet (deshalb der Schattenplatz!), muss sie mit einem feuchten Tuch gründlich wieder abgenommen werden. Angetrocknet bildet sich ein unschöner Schmierfilm aus Seife und gelöstem Dreck!
Alle anderen Reiniger werden sparsam nach Produktanleitung mit einem feuchten Tuch aufgetragen. Wichtig ist, die Reiniger gleichmäßig zu verteilen und nicht zu viel zu verwenden, um das Leder nicht zu durchfeuchten.
Nach der Reinigung wird das Sattelleder mit einem sauberen, feuchten Tuch abgewischt, um auch hier alle Rückstände zu entfernen. Anschließend mit einem trockenen Tuch nachwischen, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen.
Step 2: Die richtige Pflege
Bevor es an die Pflege geht, muss das Leder wieder komplett abgetrocknet sein. Direkte Sonneneinstrahlung und Hitzequellen wie Heizkörper machen das Leder trocken und spröde, deshalb den Sattel und alles andere Lederzeug am besten einige Stunden an einem gut belüfteten, schattigen Ort abtrocknen lassen. Dies gilt übrigens auch, wenn das Equipment mal einen Regenschauer beim Reiten abbekommen hat!
Nach dem Trocknen ist die Pflege das A und O. Hierfür eignen sich spezielle Lederfette, Lederöle oder Pflegebalsame. Diese Produkte nähren das Leder, machen es geschmeidig und schützen vor Austrocknung. Um das Leder nicht weich und schwammig zu machen, wird immer nur eine kleine Menge des Pflegemittels mit einem weichen Tuch, Schwamm oder Applikator aufgetragen und mit kreisenden Bewegungen eingearbeitet. Danach darf das Produkt einige Minuten (nicht länger) einziehen, bevor es sorgfältig und möglichst rückstandlos mit einem weichen Tuch abgenommen wird. Bei sehr trockenem Leder kann ein zweiter Pflegegang durchgeführt werden, bevor das Sattelleder abschließend poliert wird. Dazu eignen sich besonders gut Pflegehandschuhe aus Lammfell oder alte Wollsocken.
Text und Foto: Friederike Fritz
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