Hier treffen sich die erfolgreichsten Nachwuchspferde

DQHA Futurity/Maturity

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Vom 3. bis 12. Oktober findet in der Aachener Soers DAS Turnier der Deutschen Quarter Horse Association statt, die Q24. Als größter Tochterverband (Affiliate) der American Quarter Horse Association außerhalb Nordamerikas lädt die DQHA zum Saisonhöhepunkt und der Präsentation ihrer Zucht ein. Im Rahmen des Turniers wird auch um die Titel der Futurity/Maturity Champions gekämpft.

Vom Weanling bis zum Dreijährigen werden bereits die jungen Pferde fein herausgeputzt und in bester Manier den Richtern in der Halter vorgestellt. Hier wird, getrennt nach Jahrgang und Geschlecht, der Futurity Champion ermittelt. Bewertungsentscheidend ist hier das korrekte Exterieur der Pferde. Das Highlight eines jeden Züchters ist es, das beste Stut- oder Hengstfohlen, den Weanling Futurity Champion zu stellen. Die bis zu vier Weanling Futurity Champions, ab zwölf Fohlen wird die jeweilige Geschlechterklasse in early und late getrennt, treten dann zur Prime Time am Samstagabend im großen Dressur-Stadion unter Flutlicht noch einmal zur Champion of Champions-Wertung an.

Züchtertraum: Einmal den Champion of Champions stellen
Sowohl Vorsteller als auch Fohlen nehmen diese besondere Atmosphäre war. Sie werden vom Ringsteward wie in der Halter-Klasse in einer Reihe aufgestellt und von den Richtern noch einmal inspiziert. Auf den Zuschauerrängen ist es mucksmäuschenstill. Jeder fiebert mit seinem Favoriten mit. Die Richter schreiben jeder für sich ihren Sieger auf die Richter-karte, danach reihen sich die Fohlen an der kurzen Seite des Stadions auf. Jetzt kann man die Spannung förmlich in der Luft spüren. Die Anspannung löst sich in tosendem Applaus, wenn der Sprecher endlich das beste Fohlen des Jahres bekanntgibt. Das Züchterherz platzt vor Stolz und nicht wenige Freudentränen im Team blitzen auf den Wangen im Licht auf.

In Hand-Klassen am Übergang zum Reitpferd
Die Zwei- und Dreijährigen können auch in Bewegung ihre Qualität beweisen. Der Trail in Hand ist eine Klasse, bei der das Pferd an der Hand des Vorstellers einen Trailparcours meistert. Hier gilt es, eine Brücke und Stangen zu überschreiten, aber auch Seitwärts- und Rückwärtsgänge können gefordert werden, ebenso wie das Durchschreiten eines Tores – quasi alle Hindernisse, auf die das Paar auch später in einer gerittenen Trail-Klasse stoßen wird. Ihre Gangqualität können die noch nicht gerittenen Pferde zudem in der Longe Line Futurity
präsentieren – ebenso unterteilt nach Jahrgängen wie im Trail in Hand. Die Klasse besteht aus zwei Teilen. Zunächst erfolgt die Exterieurinspektion. Ähnlich wie in den Halter-Klassen wird das Pferd dabei den Richtern an der Hand vorgestellt und das Exterieur wird im Hinblick auf die Zukunft als Reitpferd beurteilt. Danach erfolgt die Vorstellung an der Longe. Der Vorsteller hat 90 Sekunden Zeit, alle drei Grundgangarten des Pferdes auf beiden Händen zu zeigen. Neben der Bewegung fließen auch das Verhalten und der Ausdruck des Pferdes in die Bewertung ein.
Mit diesen Futurity-Klassen haben die Züchter und Besitzer der nominierten Nachkommen die Möglichkeit, ihre Pferde früh an das Turnierleben zu gewöhnen. Da gerade die Jungpferde nicht lange auf einem Turniergelände verweilen sollen, hat die DQHA den Zeitplan so gefasst, dass der junge Nachwuchs als bald wieder in den heimischen Stall zurückkehren kann.

Vielseitige Möglichkeiten für gerittene Pferde
Die vier- bis sechsjährigen Pferde haben in den Futurity-Klassen erstmalig die Möglichkeit, ihr Können unter dem Reiter zu beweisen. Einen besonders glitzernden Auftritt legen die Damen in der Western Pleasure hin. Da stimmt vom Blanket über Chaps, Oberteil und Hut farblich alles überein – mit einem extra Schuss Blingbling. Für nicht wenige Züchter und Pferdebesitzer ist der Champion-Titel in der Western Pleasure Futurity ein weiterer Meilenstein, den sie gerne erreichen möchten. Entsprechend gut gefüllt sind die Ränge während dieser Futurity-Klasse.
Auf der Futurity/Maturity in Aachen finden auch in diesem Jahr zudem die Klassen Western Riding, Trail, Hunter under Saddle und Ranch Riding statt. Erstmalig nach Beschluss der Mitgliederversammlung kommt die Futurity-Klasse Ranch Trail hinzu. Anders als in der regulären Trail-Klasse sind das Outfit sowie Sattel und Zäumung vergleichsweise schlicht, ohne Blingbling und Silber. Die Hufe dürfen nicht geblackt sein, das Pferd nicht gezöpfelt. In dieser Prüfung, die auch eine Rinderattrappe zum Ropen enthalten kann, werden die Fähigkeiten des Pferdes zur typischen Rancharbeit abgefragt. Die Maturity-Wertung wird in den gleichen Klassen für die sieben- bis neunjährigen Pferde ausgetragen. Das deutlich höhere Anforderungsprofil entspricht hier dem Ausbildungsstand eines älteren Pferdes.
Die Futurity- und Maturity-Reitklassen Reining, Cutting und Working Cowhorse werden auch 2024 aus dem Q-Event ausgelagert und gemeinsam mit dem jeweiligen Sportverband veranstaltet. Damit möchte die DQHA Pferd und Reiter die besten Bedingungen für ihren Sport bieten. Und wer kann dies besser als die Spezialverbände? Um den Startern und Pferden die besten Bedingungen (z. B. Bodenbeschaffenheit) zu bieten, hat sich die DQHA auch in diesem Jahr dazu entschieden.

So funktioniert das älteste Zuchtförderprogramm für AQH
Seit 1984 besteht mit der SSA (Stallion Service Auction) das älteste und größte private Zuchtförderprogramm mit dem Ziel, die deutsche und europäische American Quarter Horse-Nachzucht zu promoten. Die Idee ist so simpel wie erfolgreich: Ein Hengsteigentümer zahlt seinen Hengst in das SSA-Programm ein und erwirbt damit für dessen Nachkommen zehn Jahre lang die Startberechtigung für die DQHA Futurity und Maturity. Seit 2011 müssen die Fohlen zusätzlich nominiert werden. Das eingezahlte Geld bzw. der Erlös der versteigerten Decksprünge wird als Preisgeld an die Nachkommen der SSA-Hengste ausgeschüttet. Insgesamt wurden damit bereits über 2 Millionen Euro im Rahmen der DQHA Futurity gewonnen.
Eine Übersicht über die bisherigen Champion of Champions sowie die Leading Breeder, Dams und Sires finden Sie auf der DQHA-Homepage im Bereich Zucht.

Text: Sandra Görtz, DQHA Sportobfrau, Fotos: Luxcompany

Bereit für die DQHA Futurity-/Maturity-Veranstaltungen 2024?

Wer seinen AQH-Nachwuchs in der DQHA Futurity/Maturity starten möchte, muss bestimmte Bedingungen erfüllen. Hier die Regularien, wie das Jungpferd Schritt für Schritt zur Futurity/Maturity kommt.

1. Voraussetzungen für die Futurity/Maturity-Nominierung bzw. Einzahlung des Pferdes
Generell muss ein Nachwuchspferd ab dem Fohlenjahrgang 2011 für die Futurity/Maturity von dem Züchter oder Eigentümer nominiert bzw. eingezahlt werden. Dies ist unter folgenden Voraussetzungen möglich:

  • Das Pferd muss bei der AQHA registriert sein. Bei Fohlen, für die im Geburtsjahr noch kein Certificate of Registration (CoR) von der AQHA ausgestellt wurde, gilt der „Pending“-Status bei der Nominierung im Geburtsjahr als ausreichend, wenn eine Kopie der ausgefüllten Registration Application vorliegt. Eine Kopie des CoR muss nachgereicht werden.
  • Der Vater des Pferdes muss in dem der Bedeckung vorausgegangenen Jahr in die DQHA Stallion Service Auction (DQHA SSA) eingezahlt worden sein. Konkret bedeutet dies, dass ein Fohlen, das im Jahr 2024 geboren wird, nur dann für die Futurity/Maturity nominiert/eingezahlt werden kann, wenn der Vater in die SSA 2022 eingezahlt war.
  • Das Pferd muss ab dem Fohlenjahrgang 2013 in Europa geboren sein.
  • Das zu nominierende Pferd muss einen Equidenpass inklusive gültiger Tierzuchtbescheinigung einer in Europa anerkannten Zuchtorganisation vorweisen.
  • Das zu nominierende/eingezahlte Pferd muss im DQHA Zuchtbuch geführt sein.


2. Nominierung des Pferdes für die Futurity/Maturity bei der DQHA
Sind alle Voraussetzungen erfüllt, kann ein Eigentümer das Pferd bei der DQHA für die Futurity/Maturity nominieren. Das Nominierungsformular ist online auf der DQHA Homepage unter www.dqha.de – Futurity bzw. Downloads zu finden. Sofern vorhanden, müssen bei der Nominierung der registrierte Name und die AQHA-Nummer mit angegeben sowie eine Kopie des Certificate of Registration (CoR) der AQHA mitgeschickt werden.
Liegen diese Informationen noch nicht vor, müssen sie – sobald verfügbar – nachgereicht werden.
Folgende Gebühren werden erhoben:

    • Bis 31.12. des Geburtsjahres: 25 Euro,
    • bis 30.06. für Jährlinge: 100 Euro,
    • bis 31.12. für Jährlinge: 150 Euro,
    • bis 30.06. für Zweijährige: 200 Euro,
    • bis 31.12. für Zweijährige: 350 Euro,
    • für Drei- bis Fünfjährige: 700 Euro,
    • für Sechsjährige: 500 Euro,
    • für Siebenjährige und ältere Pferde:
      400 Euro.
      Es lohnt sich also auf jeden Fall, die Pferde direkt im Geburtsjahr zu nominieren.
      Alle nominierten Nachkommen werden gelistet und zusätzlich auf der DQHA Website veröffentlicht.

    3. Weitere Voraussetzungen für die Teilnahme an Futurity-/Maturity-Turnieren
    Ist das Pferd in das DQHA Futurity-Programm nominiert bzw. eingezahlt, steht einer Turnierteilnahme in diesen Klassen (fast) nichts mehr im Wege. Zum Zeitpunkt der Turnier-teilnahme gelten folgende Bedingungen:

    • Der Vorsteller muss ein aktuelles Mitglied bei der DQHA sein.
    • Der Eigentümer muss ein aktuelles Mitglied bei der DQHA sein.
    • Der Betrag für die Einzahlung in das Programm muss beglichen worden sein.
    • Das Pferd muss im DQHA Zuchtbuch eingetragen sein.
      Weitere Details dazu sind im „Regelwerk der DQHA SSA, Futurity/Maturity und Regionen-Futurity/Maturity“ unter www.dqha.de – Futurity bzw. Downloads zu finden.

    4. Disziplinen und Altersklassen für nominierte Pferde auf Futurity-/Maturity-Turnieren
    Ist das Pferd für die Futurity/Maturity nominiert, so eröffnen sich ihm im Jahr 2024 die folgenden zahlreichen Startmöglichkeiten in verschiedenen Altersklassen:

    An der Hand

    • Fohlen, Jährlinge, Zwei- und Dreijährige: Halter
    • Zwei- und Dreijährige: Longe Line 2 Year Old, Longe Line 3 Year Old
    • Zwei- und Dreijährige: Trail in Hand 2 Year Old, Trail in Hand 3 Year Old

    Unter dem Sattel

    • Vier- bis Sechsjährige Futurity in: Reining, Western Pleasure, Western Riding, Trail, Hunter under Saddle, Ranch Riding, Ranch Trail, Cutting und Working Cowhorse
    • Sieben- bis Neunjährige Maturity in: Reining, Western Pleasure, Western Riding, Trail, Hunter under Saddle, Ranch Riding, Ranch Trail, Cutting und Working Cowhorse

    5. Startmöglichkeiten für ältere Pferde
    Werden die in den letzten Jahren angebotenen Graduate-Klassen berücksichtigt, eröffnen sich auch für ältere Pferde zahlreiche Start- und Gewinnmöglichkeiten in den Klassen Trail, Western Pleasure, Reining und Ranch Riding. Voraussetzungen für den Start sind gleich der Startberechtigung für die Futurity-/Maturity-Pferde.

    6. Aus dem nicht-europäischen Ausland importierte Fohlen
    Durch die Etablierung der SSA im In- und Ausland sind kontinuierlich auch internationale Hengste einbezahlt, die zur Zuchtverbesserung bzw. der genetischen Vielfalt beitragen. Um aber weiterhin vordergründig die europäischen Züchter und ihre Zucht von American Quarter Horses zu fördern, sind ab der SSA 2011 (Fohlenjahrgang 2013) nur noch die in Europa geborenen Nachkommen nominierungsberechtigt. Internationale Hengste, die tierzuchtrechtlich alle europäischen Vorgaben erfüllen, können weiterhin in die SSA einbezahlt und der Samen somit auch künftig aus dem Ausland importiert werden. Die Fohlen müssen allerdings in Europa zur Welt gekommen sein. Somit schließt sich beispielsweise eine Aufzucht und Ausbildung im nicht-europäischen Ausland aus. Text: DQHA

    Bei Fragen steht die DQHA Geschäftsstelle gerne zur Verfügung.

      Für Zuchtbucheinträge und Equidenpässe: zucht@dqha.de

      Für Futurity-Nominierung bzw. -Startberechtigung: ssa@dqha.de