Your Showhorse

So macht der Vierbeiner eine gute Figur

Der Weg zum ersten Westernturnier ist fast geschafft: Du hast genannt, alle Papiere beisammen, hast trainiert und Dein Outfit ist komplett. Jetzt stellst Du Dir die Frage, wie Du Dein Pferd stylst. Hier einige Tipps, die gerade Einsteigern in den Turniersport das Aufhübschen ihres Vierbeiners erleichtern.

Die Vorbereitungen fangen tatsächlich schon ein paar Tage vor der Show an. Abhängig von der Witterung bzw. der Ausstattung des Stalls (Warmwasser, Solarium) wäschst Du das Pferd schon eine Woche vor der Show. So kommt erst einmal eine gewisse Grundsauberkeit rein und der Dreck der letzten Wochen oder gar Monate wird gründlich herausgespült. Ob Du Deinem Pferd die weißen Abzeichen an den Beinen rasierst, hängt ein wenig von der Art des Turniers ab. Für kleinere Einsteigerturniere ist das nicht notwendig. Wenn Du Deinem Pferd jedoch die Hufe lackieren (blacken) möchtest, dann kürze zumindest die Haare am Kronrand gleichmäßig.

Feinschliff an Kopf und Mähne
Die an den Ohren herausstehenden Puschel kürzt Du, indem Du das Ohr mit einer Hand längs zusammenklappst und mit der anderen Hand die überstehenden Haare entlang der Kante vorsichtig abschneidest. Gegebenen-falls ist zudem hier und da noch ein wenig Feinarbeit nötig, zum Beispiel die langen Haare am Unterkiefer rasieren und einen Bridle Path schneiden. Das bedeutet, die ersten Zentimeter der Mähne am Genick hinter dem Schopf zu entfernen, circa eine Ohrlänge breit. Das lässt das Genick leichter und den Hals länger wirken. Außerdem hast Du es leichter beim Aufzäumen und musst keine Haare unter dem Leder heraus sortieren.
Ganz wichtig: Das Rasieren und Kürzen von Tasthaaren ist nach dem deutschen Tierschutzgesetz streng untersagt.

Wenn der Schweif dünn ist
Wenn Dein Pferd wenig Schweifhaar hat, kannst Du den Schweif mit einem künstlichen Schweifteil länger und dichter wirken lassen. Das Schweifteil (Fake Tail) und den Schweif vor dem Einarbeiten vorsichtig bürsten.
Bei hängendem Schweif hältst Du den Fake Tail ans Pferd und schaust, auf welcher Höhe er hängen muss. Er sollte das Fesselgelenk noch halb bedecken. Am besten holst Du Dir hier noch eine zweite Person zur Hilfe. Sie kann Dir die oberen Schweifhaare locker weghalten, die Du etwas höher als in Sollhöhe abtrennst.
Dann teilst Du ein fingerbreites Haarbüschel aus der Mitte ab und markierst es am Schweifansatz mit einem Gummi in Schweiffarbe. Das Gummi lässt Du über das gesamte Turnier drin und kannst so ganz leicht den Schweif wieder auf die korrekte Stelle setzen. Nun nimmst Du das Schweifteil (ich bevorzuge die mit Loop, aber das ist Geschmackssache), ziehst den markierten Zopf durch die Schlaufe und nimmst dann jeweils seitlich rechts und links noch einmal eine Fingerbreite Haare, um diese fest mit dem Mittelzopf zu verflechten. Den hieraus entstehenden Zopf flichtst Du möglichst fest bis über den Knoten des künstlichen Schweifteils.
Wenn Du eine Sicherung einbauen möchtest, dann kannst Du diesen Zopf noch einmal mit ein paar Haaren des Schweifteils verflechten.
Dann noch auf beiden Seiten zur Sicherheit Schweifteil mit echtem Schweif verflechten und fertig. Damit die Enden nicht abstehen, packst Du alles noch einmal in Schweiffarbe unter ein Gummi. Du kämmst die oberen Haare wieder über den Kunstschweif und fertig ist der neue Showschweif Deines Pferdes!
Auf vielen größeren Turnieren bieten Professional Grooms ihre Leistung an. Bei ihnen kannst Du im Vorfeld einen Termin buchen. Der Professional Groom zöpfelt Dein Pferd und hilft Dir auch, den Fake Tail einzusetzen.
Jetzt steht Deinem ersten Start nichts mehr im Wege und ich wünsche Euch ganz viel Erfolg!

Text: Sandra Görtz, Foto: Stefan Roy/SR Photography