Von Anfang an gut betreut

Zuchtstutenmanagement

Jedes Jahr gesunde, fröhlich herumtollende Fohlen, fürsorglich betreut von fitten und sich wohl fühlenden Mutterstuten – keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Geschenk für jeden Züchter, dessen Herz für American Quarter Horses schlägt. Der Zuchterfolg ist jedoch kein Zufall, dahinter stehen sorgfältiges Management und viel Erfahrung.

Der Papierkram, auf den berechtigt viel Wert gelegt wird, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle – es gilt, an vielen Punkte durch Haltung, Fütterung, medizinische Betreuung und andere Maßnahmen die Zuchtstuten und damit direkt und indirekt auch die Nachzucht von Anfang an sachkundig zu betreuen. Welche Aspekte gilt es besonders zu beachten?

Am Anfang steht die Auswahl
Bei der Auswahl geeigneter Zuchtstuten spielt zum einen deren Qualität hinsichtlich Rassestandard und Leistungsvermögen eine Rolle, für den Zuchterfolg aber müssen andere Faktoren in die Entscheidung einbezogen werden. Bei Stuten mit Fohlen bei Fuß ist die Wahrscheinlichkeit eines positiven Befruchtungsergebnisses hoch, gut stehen die Chancen auch bei Maidenstuten bis zu einem Alter von etwa 10 Jahren. Ältere sowie güste Stuten und alle, bei denen es bei vorherigen Trächtigkeiten zu Problemen kam, sind als potentiell problematisch einzustufen.
Gut überlegt werden sollte der Einsatz von Stuten mit Vorerkrankungen in der Zucht, auch wenn ihre gesundheitlichen Probleme in keinem direkten Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit stehen. Vor einer Bedeckung sollten vor allem zwei Fragen geklärt werden: Hat die Erkrankung eine genetische Komponente? Besteht also die Gefahr, dass auch die Nachzucht gesundheitlich belastet sein wird? Eine genetische Disposition bedeutet nicht gleich das Aus für den Zuchteinsatz, dennoch überdenkt jeder verantwortungsvolle Züchter den Einsatz eines solchen Pferdes und plant die Verpaarung sehr genau. Und: Ist die anstrengende Zeit der Trächtigkeit und Laktation für die Stute eine zu große Belastung – besteht also die Gefahr, dass sich ihr Zustand verschlimmert? Oder können möglicherweise Medikamente, die sie dringend benötigt, während ihres Zuchteinsatzes nicht verabreicht werden?

Es muss ein Plan her
Stuten werden während der natürlichen Paarungssaison mehrmals im Abstand von drei Wochen rossig. Die Saison wird chronobiologisch gesteuert: Zunehmende Tageslichtlängen markieren den Beginn, abnehmende Tageslichtlängen leiten das Ende der Paarungszeit ein. Ab Ende Januar werden viele Stuten bereits wieder rossig, meist allerdings werden zunächst keine befruchtungsfähigen Eizellen angelegt. Je nach Witterung (gut ist Sonne, schlecht sind Kälte und Bewölkung) geht es ab März/April richtig los, die Hauptsaison liegt dann etwa von Anfang Mai bis in den September. Ende Oktober spätestens ist es dann für dieses Mal wieder vorbei…

Text: Angelika Schmelzer, Foto: Christina Albrecht-Hoschka

Hier den kompletten Artikel weiterlesen…