DQHA Zuchtrichter

Tragende Säulen des Zuchtverbandes

Die DQHA Zuchtrichter sind eine der tragenden Säulen des Zuchtverbandes. Sie beschreiben nicht nur die ihnen vorgestellten American Quarter Horses im Rahmen von Zuchtschauen und Körungen, sondern stehen den Züchtern auch beratend zur Seite. Stets geht es den engagierten DQHA-Mitgliedern darum, den Zuchtwert der Rasse American Quarter Horse zu verbessern und die Züchter auf ihrem Weg zu begleiten.

Die nächste Zuchtrichterausbildung wird ab November stattfinden und hier bietet sich Interessierten die Möglichkeit, sich konstruktiv in das Geschehen rund um die American Quarter Horse-Zucht und die DQHA einzusetzen.

Fundierte Fachkenntnisse werden vorausgesetzt
Neben der Mitgliedschaft bei der DQHA müssen die Bewerber für den Lehrgang das 25. Lebensjahr vollendet haben. Dies sind die Grundvoraussetzungen. Zudem sollte die/der angehende Zuchtrichter/-in darlegen können, dass sie/er fundierte Kenntnisse in der
Pferde-Sachkunde und/oder breite Erfahrung in der Zucht und Haltung von Pferden besitzt. Eine Berufsausbildung im Pferdebereich ist natürlich optimal, aber nicht vorausgesetzt.
So ist Elisabeth Kless, die seit 2013 aktive DQHA Zuchtrichterin ist und vier bis sechs Zuchtschauen pro Jahr richtet, durch ihr Interesse an der funktionellen Anatomie in das Amt hineingewachsen, wie sie uns berichtet: „Schon während meiner Ausbildung zur Pferdefachwirtin und Pferdewirtin hat mich die Pferde-beurteilung begeistert. Das American Quarter Horse mit seinen verschiedenen Typ-Richtungen liegt mir sehr am Herzen und fasziniert mich total. Um mich diesbezüglich weiterzubilden, habe ich an einigen Seminaren teilgenommen, so bin ich auch in die Zuchtrichterausbildung bei der DQHA gekommen. “ Bevor es mit dem Lehrgang losgeht, muss der Teilnehmer zum Einstieg in die Materie an dem Vorbereitungslehrgang „Lineare Beschreibung und funktionelle Anatomie des AQH“ teilgenommen haben.

Startschuss „Exterieur/Biomechanik des AQH“
Dass dies durchaus Sinn macht, bestätigt Cindy Assenheimer, die seit 2019 das Team der DQHA Zuchtrichter bereichert: „Hier bekommt man einen super Einblick und kann danach für sich entscheiden, ob einem die Tätigkeit als Zuchtrichter wirklich zusagt. Letztendlich ist das Thema dieses Einstiegskurses unser Werkzeug. Und da war es mir zunächst einmal in erster Linie wichtig, selbst etwas dazuzulernen und mich weiterzubilden. Ich finde das Thema Zucht extrem spannend. Bereits nach diesem ersten Seminar war mir klar, dass ich die DQHA Zuchtrichterausbildung machen wollte. Da man vor allem viele Pferde sieht und dabei auch noch den Verband unterstützt war es die beste Entscheidung, die Ausbildung zu machen.“
Cindy gibt allerdings auch zu bedenken, „ dass man sich bewusst sein muss, dass es mehrere Seminare gibt und man eben auch die Zeit dafür benötigt. Absolut wichtig ist auch, dass man den Züchtern zur Verfügung steht, daher ist natürlich ein gewisses Auftreten ebenso relevant.“

Die Ausbildung des Zuchtrichters
Die Ausbildung des zukünftigen DQHA Zuchtrichters besteht in der Folge aus drei theoretischen und praktischen Ausbildungseinheiten sowie einer praktischen Intensivschulung. Zudem müssen die Zuchtrichteranwärter auf vier DQHA Zuchtschauen hospitieren. „Aspiranten können dieses Jahr schon gerne einmal hospitieren. Voraussetzung dafür ist das Seminar „Lineare Beschreibung und funktionelle Anatomie des AQH“. Neue Termine des Vorbereitungsseminars wird es auch ab Winter wieder in ganz Deutschland geben“, so DQHA Zuchtleiterin Joana Brandes.
Wer an allen vier Seminaren teilgenommen und bei vier DQHA Zuchtschauen hospitiert hat, kann in die Prüfung gehen. Die Prüfung findet im Anschluss an die Seminare jeweils am Ende des Zuchtjahres (Wiederholungstermin: Ende des Folgejahres) statt. Abgenommen wird die Prüfung von der/dem jeweiligen Zuchtobfrau/Zuchtobmann, der DQHA Zuchtleitung sowie entweder einem Mitglied des Zuchtausschusses und einem DQHA Zuchtrichter oder zwei DQHA Zuchtrichtern.

Inhalt und Ablauf der Prüfungen
Die Zuchtrichter-Anwärter werden schriftlich und mündlich in der Theorie sowie durch praktisches Richten von drei American Quarter Horses verschiedener Altersklassen und Zuchtrichtungen geprüft. Inhalte der Prüfungen sind das in den Ausbildungsseminaren vermittelte Fachwissen sowie Wissen über Tierschutz, Pferdezucht und -haltung. Voraussetzung zur Teilnahme an der praktischen Prüfung ist die bestandene schriftliche Theorieprüfung. Wird die schriftliche Prüfung nicht bestanden, erhält der Anwärter einmalig die Möglichkeit, an der nächsten Ausbildung und Prüfung zum DQHA Zuchtrichter teilzunehmen. Wird die praktische Prüfung nicht bestanden, kann der Anwärter am Wiederholungstermin im Folgejahr teilnehmen. Nach bestandener Prüfung entscheidet der geschäftsführende Vorstand der DQHA über die Berufung des Anwärters zum DQHA- Zuchtrichter.

Das sind die Themen der Ausbildung:

Seminar 1:

  • Funktionelle Anatomie und Biomechanik in Theorie und Praxis
    (Schwerpunkt Exterieur)

Seminar 2:

  • Funktionelle Anatomie und Biomechanik in Theorie und Praxis
    (Schwerpunkt Bewegungsablauf)

Seminar 3:

  • Pferdebeurteilung
  • Lineare Beschreibung und
    Zuchtwertschätzung
  • DQHA Zuchtbuchordnung,
    AQHA Registrierung
  • Tierschutz, Ethik
  • Equidenpässe/Identifizierung

Seminar 4:

  • Pferdebeurteilung (Intensivschulung)

Text: Friederike Fritz (Quelle DQHA), Foto: K3-Foto