Höveler DQHA-Zuchtschausaison 2023

Hochwertiger Fohlenjahrgang repräsentiert die Vielseitigkeit des American Quarter Horse

Die Zuchtsaison 2024 steht in den Startlöchern – Grund genug, das zurückliegende Zuchtjahr mit den Höveler DQHA-Zuchtschauen und Hofterminen Revue passieren zu lassen. Die DQHA blickt auf eine erfolgreiche Zuchtsaison zurück, an deren Spitze ein hochkarätiger Fohlenjahrgang steht. 163 Fohlen wurden den DQHA-Zuchtrichtern auf 15 Höveler DQHA-Zuchtschauen und Hofterminen vorgestellt. Eine Zahl, die nach den Corona-Jahren Mut macht!

Doch nicht nur American Quarter Horse-Fohlen fanden ihren Weg vor die DQHA Zuchtrichter, auch Jährlinge, Stuten und Wallache wurden vorgestellt und lieferten zufriedenstellende Ergebnisse: So wurden 13 Jährlinge, 49 Stuten und 14 Wallache vorgestellt.

Starker Fohlenjahrgang in seiner ganzen Vielseitigkeit
Die DQHA-Zuchtrichter sahen 2023 ein starkes Fohlenfeld – in jedem Bundesland. An der Spitze der Jahreswertung steht ein Hengstfohlen des 2023 verstorbenen Ausnahmehengstes Aint It The Blues: Marys Blue Django ist mit 86.36% das bestbeschriebene Fohlen der Fohlenschausaison 2023. Neben dem berühmten Vater führt das Hengstfohlen auch eine ausgezeichnete Mutter im Pedigree: Die Stute Pleasure Mary (von Olena San Badger aus der Ima Classic Leaguer) wurde 2020 auf einem Hoftermin mit einer herausragenden Gesamtbeschreibung von 87.25% beschrieben. Nun steht ihr Sohn Marys Blue Django 2023 an der Spitze. Gezüchtet wurde der dunkelbraune Hengst von Nina Obermüller und Susanne Rössner, die ihn auf der Höveler DQHA-Zuchtschau in Lorch vorstellten.
Zweiter in der Jahreswertung der Fohlen ist ein weiterer Starter der Zuchtschau in Lorch: ein Hengstfohlen vom ebenfalls 2023 verstorbenen Vererber Keep On Kruzin aus der Radical Rooney, gezüchtet und im Besitz von Wolfgang Heinzmann. 86.16% standen hier am Ende zu Buche, wobei der im April geborene Hengst mit 91.87% in der Bewegung ein echtes Highlight setzte.
Platz drei im Jahresranking geht an ein Fohlen des DQHA Top Sire 2023 der Fohlenschausaison, VS Goodride: Raise Your Glas (aus der HL Petzis Sweetheart) wurde auf der letzten Fohlenschau des Jahres in Warendorf von Züchter und Eigentümer Marius Bauer vorgestellt und erhielt 85.65%. Beim Fohlenchampionat in Aachen sicherte sich das ausgesprochen typ-volle Fohlen den 6. Platz von 22 Startern.
Insgesamt erhielten 114 der 163 gezeigten Fohlen eine 1A-Prämie und damit über 80% in der Gesamtbeschreibung. Das zeugt von der außergewöhnlichen Qualität dieses Fohlenjahrgangs.

Fünf Elitestuten-Anwärterinnen bei den beschriebenen Stuten
49 American Quarter Horse-Stuten wurden den Zucht-richtern auf Stutenschauen im ganzen Land und auf einigen Hofterminen präsentiert. An der Spitze steht die Stutenchampionats-Zweite Crimson Blue – mit 87.38% erreichte die schick aufgemachte Stute von Aint It The Blues aus der Onehotpieceofclass den Status der Elitestuten-Anwärterin sowie das Anrecht, im Stutbuch I der DQHA geführt zu werden. Gezüchtet wurde die Stute von Günter Pöck und sie steht im Besitz von Sandra Visnjic. Crimson Blue wurde in Warendorf vorgestellt und macht ihrem verstorbenen Vater in diesem Jahr ebenso alle Ehre wie das bestbeschriebene Fohlen der Saison. „Blue“ ist überall.

Ebenfalls als Elitestuten-Anwärterin ging EH Sweet
Littlewitch aus dem Ring. Die Stute von Most Likely Olena aus der MS Continental Peppy erhielt von den DQHA-Zuchtrichtern eine 86.72% in der Gesamtbeschreibung und damit den Reservesieg im Jahresranking der Stuten 2023. Gezüchtet wurde die typvolle Pferdedame von Niko Kalaitzidis, Eigentümerin ist Stefanie Kalaitzidis. Vorgestellt wurde EH Sweet Littlewitch in Lorch – eine Zuchtschau, die bei Fohlen wie Stuten mit überdurchschnittlicher Qualität auf sich aufmerksam machte.
Platz 3 im Jahresranking geht an Hickorysclassytrash, eine Tochter des Gunnatrashya aus der Hickorymissy. Sie gewann ihre Stutenschau beim traditionellen Ausrichtungsort in Laubach bei Judith und Jörg Junker, die auch Eigentümer der Stute sind. Gezüchtet wurde sie von Mike und Nikki Russel.
Sie glänzte mit einer Gesamtbeschreibung von 86.09% und ist damit ebenfalls Elitestuten-Anwärterin.
Von den 49 beschriebenen American Quarter Horse-Stuten erhielten 32 eine Gesamtbeschreibung von über 80%. Auch das zeigt, welch qualitätsvolle Zuchtstuten in der deutschen American Quarter Horse-Zucht eingesetzt werden. Zwei weitere Stuten außerhalb der Top 3 erhielten 85 oder mehr Prozent: QT Whizza Bootie (Dun It On the QT x Anuther Smart Whiz, gezüchtet von Stefanie Zotti, Eigentümerin Friederike Brallentin), Siegerstute auf der Stutenschau in Wenden auf der Circle L Ranch, und AB Smart Chicolina (Smart N Sparkin x Showtimes First Act, Züchter Andreas Bräuer, Eigentümerin Franziska Faßbinder), vorgestellt in Kirchberg.

„Blue“-Sohn auch bei den Wallachen ganz vorne
Mit Midnightbluez setzte sich ein weiterer Aint It The Blues-Nachkomme an die Spitze des Jahresrankings, diesmal bei den vorgestellten Wallachen. Der ausgesprochen typvolle Wallach aus der Four Socks Only wurde von Gesa Meier-Bidmon und Thomas Bidmon gezüchtet, die Midnightbluez auch vorstellten. Mit 86.31% war der Wallach nicht zu schlagen und gewann wenig später auch das erstmals ins Leben gerufene Wallach-Championat in Aachen.
Für Smart Bar Equalizer sah es über die Saison lange nach einem Sieg im Ranking aus, er musste sich erst kurz vor knapp Midnightbluez geschlagen geben. Der groß aufgemachte Wallach von Mach Tari aus der Solanos Bunny, gezüchtet von Stefanie Essmann und im Besitz von Claudia Spieß, setzte gleich zum Auftakt der Zuchtschausaison in Moosinning auf dem Mooshof der Familie Strasser ein Ausrufezeichen und erhielt 84.73%!
Die Top 3 vervollständigt im Jahresranking der Wallache LX Ultimate Blade von My Rods Chipped aus der Ultimatly Tuf Enuf. Der schicke Rappwallach erhielt eine 84.65% von den DQHA-Zuchtrichtern in Aachen und machte damit seine Züchterin und Eigentümerin Katharina Sturm stolz. Insgesamt waren die beschriebenen Wallache 2023 ebenfalls von sehr guter Qualität. Zehn der 13 beschriebenen Wallache erhielten eine Beschreibung von über 80%. Für alle Züchter sollte spätestens damit klar sein, dass die gern übersehenen Zuchtprodukte alles andere als unerheblich für die Zuchtwertschätzung sind.

Traditionelle Zuchtschauorte und gelungene Premieren
Der Rückblick auf die Zuchtschausaison zeigt: Gerade die bekannten Zuchtschauorte der DQHA hatten erneut großen Zulauf. Die Höveler DQHA Zuchtschauen in Wenden auf der Circle L Ranch und in Zehdenick auf der Little King Ranch stellten hierbei die Spitze dar mit über 20 beschriebenen
Pferden. Der hohe Norden war aktiv, auch in Schönkirchen (Wolfsberg Western Horses) erfreute sich die diesjährige Zuchtschau großer Beliebtheit. Aber auch Triple J Stables in Laubach oder die Zuchtschau im Rahmen der West-Futurity in Schermbeck bei den Jewel Stables konnten mit guten Startzahlen überzeugen. In Dönsel (Roofman Ranch) gab es wie bereits 2022 eine verbandsübergreifende Zuchtschau mit den Verbänden der Paint Horses und Appaloosas.
Die „Bayern-Tour“ Anfang August bildete den Auftakt zur Zuchtschausaison 2023 und konnte auf Anhieb überzeugen:
Die erste Zuchtschau der Saison auf dem Mooshof bei Familie Strasser lud mit familiärer Atmosphäre, leckerem Essen und vielseitigem Starterfeld ein. Dieser Auftakt machte Lust auf mehr!
Neue Zuchtschauorte, die bislang wenig mit den Höveler DQHA-Zuchtschauen zu tun hatten, fanden sich beispielsweise in Baden-Württemberg in Lorch sowie in Illingen und Neudeck. Bei den Paramount Reiners in Neudeck gab es das größte Starterfeld der Baden-Württemberg-Tour.
Als Fazit bleibt: Ob große, renommierte Zuchtschau oder neuentdeckte Orte – überall erwartete Züchter und Freunde des American Quarter Horse qualitätsvolle Nachzucht, die die Vielseitigkeit der Rasse bestens abbilden konnte. DQHA-Zuchtleiterin Ronja Hagedorn resümiert: „Besonders die etablierten Zuchtschauen haben das geboten, wofür sie gedacht sind: Einen Ort, an dem Züchter und Interessierte zusammenkommen können, sich austauschen und fachsimpeln. Wir wünschen uns, dass das für die kommenden Jahre auch bei nicht ganz so etablierten Zuchtschauen noch mehr zum Zuge kommt.“ Außerdem bekräftigt die Zuchtleiterin mit Hinblick auf die Ergebnisse: „Die Lineare Beschreibung der DQHA bietet den Züchtern eine sachliche Beschreibung ihrer Zuchtergebnisse und genau dafür kommen die Züchter auch auf unsere Zuchtschauen. So muss es weitergehen.“

Text: Ann-Kathrin Burkl, Foto: Nina Obermüller