„Fresh cattle, good horses and a giant sandbox“

Mit diesen Worten wirbt die NCHA USA für den Cuttingsport. Dabei macht sie klar: Cutting ist weniger eine Disziplin als vielmehr ein Lifestyle, der auch immer mehr Europäer fasziniert und sie darauf rückbesinnen lässt, unter welchen Vorzeichen das Westernreiten und die American Quarter Horses eigentlich nach Deutschland gekommen sind.
Es ging und geht um „western“, um das Cowboy-Feeling, um die authentische Zusammenarbeit mit einem zuverlässigen, einmalig athletischen Pferd und – dieser Gedanke scheint aktuell erneut in den Vordergrund zu treten – um Spaß, Teamgeist und ein Miteinander unter Gleichgesinnten, die jeden Neueinsteiger herzlich willkommen heißen.
Was aber macht die Faszination von Cutting und Co aus? Wir haben nachgefragt bei Menschen, die sich voll und ganz dem Thema Cowhorse und Cutting verschrieben haben…

Ute Holm, Wegbereiterin und Botschafterin für den Cuttingsport in Deutschland:
„Nach wie vor und immer wieder begeistert mich an der Rinderarbeit, dass die Pferde so freie Möglichkeit haben, mitzuarbeiten. Sie arbeiten gerne mit und haben Spaß dabei, dass merkt man einfach. Je schneller die Kuh wird, desto mehr Potenzial wird im Pferd geweckt, das be-
obachte ich ganz häufig. Zudem ist für mich die Rinder-arbeit schlichtweg die Grundlage des Westernreitens. Um an der Kuh möglichst gut arbeiten zu können, braucht das Pferd eine solide Grundausbildung mit allem Drum und Dran, damit es Kühe kontrollieren kann.
Im Cutting steckt so viel Athletik, so viel Bewegung! Jede Kuh ist anders – da ist so viel Challenge dabei und die Pferde haben einfach Freude daran. Deshalb werden meiner Meinung nach viele Cuttingpferde auch so alt und laufen lange im Sport. Und zudem ist Cutting ja auch noch ein Teamsport, man hat vier Helfer, man kann die Familie mit reinbringen, mehrere Reiter können das Pferd reiten und Cuttingpferde sind super zuverlässige Familienpferde.“

Jette Jürgensen (18), European Cutting Champion Youth:
„Der Cutting-Sport begeistert mich, seit ich im Alter von 11 Jahren eine Cutting-Show gesehen habe. Mein erstes Pferd wurde dann auch ein älterer und erfahrener Cutter, Inagaddavida, der mir alles beigebracht und mich seither durch jede Turniersaison getragen hat. Ich hatte immer das Gefühl, dass er auf mich aufpasst und seine Performance meinem Lernfortschritt angepasst hat. Mich begeistern im Cutting die schnellen Bewegungen der Pferde, die tiefen Stopps und die Fähigkeit der Pferde, die Rinder zu lesen.
Wer denkt, man hat nach einem Jahr alles gelernt und das „Pferd macht ja alles von alleine“, irrt gewaltig. Wer die Grundzüge gelernt hat, die schnellen Turns sitzen kann und in der Lage ist, ein Rind aus der Herde zu holen, steht erst am Anfang. Immer mehr kommen dann auch taktische Überlegungen ins Spiel und das Beobachten und Einschätzen der Rinder vor dem eigenen Run. Denn man will nicht irgendein Rind cutten, sondern das beste Rind für sein Pferd, damit es zeigen kann wo seine Stärken liegen.“

Stephan Göb , Präsident Deutsche Quarter Horse Association:
„Ich begeistere mich für die Rinderklassen, weil es ein unbeschreibliches Gefühl ist, mit dem Pferd eins zu sein, wenn man am Rind arbeitet. Von der Coolness und Besonnenheit in der Herd Work bis hin zu den flachen, schnellen Turns des Pferdes, um das Rind zu beherrschen – das ist für mich „the thrill of cutting“.“

Andreas Kost, Turnierfotograf:
„Faszination Cutting-Sport: Im Gegensatz zu allen anderen Westernreitdisziplinen ist für mich Cutting Action pur. Durch die Kombination von Pferd, Reiter und Rind ist kein Ritt wie der andere. Die Eleganz und Beweglichkeit der Pferde fasziniert mich immer wieder aufs Neue.“

Yvonne Bonda, begeisterte Cuttingreiterin und Besitzerin der Bonda Ranch:
Faszinierend finde ich beim Cutting oder beim Cowhorse, das das Pferd vor allem selbständig arbeitet. Neben ihrem wachen Verstand und ihrer überdurchschnittlichen Intelligenz besitzen die Pferde einen extrem sportlichen Körper, der es ihnen erlaubt, hoch athletische, schnelle Wendungen und Richtungswechsel durchzuführen. Ihre Bewegungsabläufe werden oft mit denen einer Katze ver-glichen. Ein gutes Cutting-Pferd ist besonders schnell, athletisch und wendig. Für mich ist das American Quarter Horse hierzu perfekt geeignet, da der Cow-Sense angeboren ist, der für das Cutting notwendig ist.

Foto: Andreas Kost