Futter-Plus im Fellwechsel

Organismus und Stoffwechsel unterstützen

Zweimal im Jahr wechselt jedes Pferd sein Deckhaar. Vor allem die Winterfellproduktion ist für Organismus und Stoffwechsel ein Kraftakt. Mit bestimmten Nahrungsergänzungen kann man den Fellwechsel unterstützen.

„Der Wechsel von Sommer- zu Winterfell und umgekehrt wird hormonell über die Zirbeldrüse im Gehirn gesteuert, die Veränderungen der Tageslichtdauer wahrnimmt und dem Körper das Startsignal für den Fellwechsel gibt“, erklärt die Pferdewissenschaftlerin und unabhängige Futterberaterin Constanze Röhm. „Die Außentemperaturen bestimmen darüber, wann die Fellproduktion Fahrt aufnimmt“. Werden also nach der Sonnenwende am 21. Juni die Tage wieder kürzer und ab etwa Mitte August die dann schon deutlich längeren Nächte merklich kühler, fallen die ersten kurzen Deckhaare des sommerlichen Überfells aus, während die Haarfollikel gleichzeitig mit dem Aufbau des winterlichen Unterfells beginnen. 

Vier Arten von Deckhaar

„Jedes Pferd besitzt vier Arten von Deckhaaren, von denen immer zwei zur gleichen Zeit aktiv sind. Die Haare bestehen aus Keratinverbindungen, die sich aus Aminosäuren und Spurenelementen zusammensetzen“, erläutert die unabhängige Futterberaterin. Bei einem geringfügigen Nährstoffdefizit sei der Körper im Bedarfsfall durch eine prioritätsbezogene Nährstoffnutzung in der Lage, die meisten Nährstoffe zu ersetzen. Ein Mangel einer oder mehrerer Nährstoffe sei dagegen problematisch für einen reibungslosen Fellwechsel. „Der Aufbau des Winterfells ist anstrengend. Sind die Ressourcen schlecht, sind die Pferde schlapp und müde. Bei einer bedarfsgerechten Fütterung stecken sie die Fellproduktion dagegen gut weg“, sagt die Expertin und rät, die Gesamtration spätestens jetzt auf den Gehalt an Spurenelementen und Proteinen zu überprüfen und gegebenenfalls durch ein geeignetes Mineralfutter und/oder proteinreiche Futterkomponenten angemessen zu ergänzen. Besondere Nährstoffe, um winters das gebildete Fell zu erhalten, brauche es aber nicht. „Was da ist, ist da und bedarf keiner weiteren Nährstoffzufuhr“, stellt Röhm klar. „Die Haarfollikel in der Haut werden zwar über den Blutkreislauf mit Nährstoffen versorgt, um wachsen zu können. Das gewachsene, äußerlich sichtbare Haarteil kann als nicht lebendes Gewebe aber keine Nährstoffe mehr aufnehmen“. 

Unterschied von Sommer- und Winterfell

Aber was unterscheidet eigentlich das Winterfell vom Sommerfell und wie wirkt sich das auf den Stoffwechsel aus? „Das Winterfell ist länger, mit größeren Haarwurzeln, das Überfell härter und das Unterfell dichter“, skizziert die Expertin die wesentlichen Unterschiede zum Sommerfell. Zudem wird vermehrt Hauttalg im wolligen Unterfell gebunkert. Dieser sogenannte Fettstaub, der sichtbar wird, wenn man mit der Hand gegen den Strich durch das Fell fährt, hält Nässe ab und sollte deshalb nicht übermäßig herausgebürstet werden…

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Text: Birgit van Damsen