Verändertes Klima fordert Flexibilität bei der Fütterung

Raufutter

Nicht nur auf den Weiden, auch auf den Heuwiesen und bei der Heuwerbung macht sich das veränderte Klima der letzten Jahre bemerkbar. Ein extrem nasser Winter, sehr späte, plötzlich noch bis in den April einsetzende Frostperioden gefolgt von extremer Trockenheit im Frühsommer sorgen für veränderte Bedingungen für die Heuernte und häufig auch für geringere Erträge, was sich natürlich in den Preisen für das wertvolle Raufutter bemerkbar macht.

In Hinblick auf Ressourcenverknappung und gestiegene Preise ist es für Pferdehalter umso wichtiger, auf einwandfreie Qualität von Heu und Stroh zu achten und beste Lagerungsbedingungen für das wertvolle Gut zu schaffen.
Gutes Pferdeheu wird unmittelbar vor der Blüte oder während dieser gewonnen. Wird wesentlich später gemäht und eingefahren, ist das Gras zwar langstängeliger, dafür aber auch verholzt, es lagert zu viel schwer verdauliches Lignin ein. Es kommt sogar vor, dass Pferde solch überständiges Heu erst gar nicht anrühren, auch wenn es trocken und staubfrei ist und noch so gut riecht.

Apropos trocken
Beim Pressen und Einfahren gilt es, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen – natürlich möglichst unberegnet! Während jeder weiß, dass Heu nicht feucht verpresst werden darf, wissen die wenigstens, dass auch zu trocken verpresstes Heu problematisch sein kann: Zum einen ist es viel „bröseliger“ als zum perfekten Zeitpunkt eingefahrenes Heu und verliert damit wertvolle Inhaltsstoffe. Zum anderen staubt es aufgrund seiner Trockenheit sehr stark, häufig auch, weil mittlerweile, um den Ertrag zu erhöhen, viel zu tief gemäht wird und sich beim Pressen Erde unter das Futter mischt.
Zweiter Knackpunkt ist die Ernte selbst: Nicht ausreichend getrocknet und dann zu früh gepresst, schimmelt das neue Heu sehr leicht und wird damit unbrauchbar. Deshalb immer genau überprüfen, ob die Ballen einwandfrei sind! Modriger oder stechend-beißender Geruch, graue Stellen an den Ballenaußenseiten und klamme Haptik sind Hinweise, dass der Ballen von minderer Qualität bzw. unbrauchbar ist.

Futterstroh als Aufwertung der Ration?
Ja, richtig gelesen: Futterstroh kann eine Ration insofern aufwerten, als dass es einen Teil der Heuration ersetzen bzw. eine zu geringe Menge an Heu ergänzen kann, um den Bedarf an Raufutter zu decken und die Fresszeiten sinnvoll zu verlängern…

Text: Friederike Fritz

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