Auf die Magengesundheit achten!
Sportpferdefütterung
Über 60 % der Turnierpferde leiden unter Magengeschwüren, aber die Zahl derer, die „nur“ unter einem übersäuerten, aber dennoch schmerzhaften Magen leiden, liegt mit Sicherheit wesentlich höher.
Gerade Pferde, die leistungsbedingtem Stress ausgesetzt sind, betrifft diese Erkrankung, die sich häufig durch Gähnen, Leerkauen, aber auch Fressunlust und Leistungseinbußen bis hin zu „depressiven“ Verstimmungen äußert.
Faktor Fütterung
Falsche oder mengenmäßig getreidelastige Fütterung ist ein großer Aspekt in der Ent-stehung von Magengeschwüren. Futter verweilt zwischen ein und fünf Stunden im Magen des Pferdes: Raufutter verbleibt relativ kurz, Getreide und Mischfutter hingegen länger – besonders bei den letzten beiden kann es durch die längere Verweildauer zu Reizungen der Magenschleimhaut kommen.
Zu hastiges Fressen und dadurch zu geringes Einspeicheln führen zu einer zu geringen Produktion der nötigen Säurepuffer. Zu lange Hungerzeiten haben einen ähnlich schädigenden Effekt. Die Fütterung von zu wenig Raufutter in einem zu großen Abstand sowie fehlende Wassergaben begünstigen die Übersäuerung des Magens.
Gerade Turnierpferde stehen häufig unter Stress. Neben intensiven Trainingszeiten vorher wird das Pferd beim Turnier einer belastenden Situation ausgesetzt. Unter dieser Anspannung soll das Pferd noch Höchstleistung erbringen, sonst erhöht der Reiter den Druck und der Stresspegel steigt weiter. Transporte und fremde Boxennachbarn bedeuten zusätzlichen Stress.
In dieser Situation wird vermehrt Magensäure produziert, deren Überschuss den Magen angreift, Schmerzen verursacht, was den Stress wiederum erhöht. Ein Teufelskreislauf.
Prinzipiell ist eine Übersäuerung gut zu behandeln und mit einer optimalen Therapie geht es dem Patienten bereits nach wenigen Tagen besser. Es gibt zwei Vorgehensweisen: ein Medikament zur Reduktion der Ausschüttung der Magensäure und eine therapiebegleitende Gabe von Futterergänzungsmitteln.
In jedem Fall ist Omeprazol der medikamentöse Wirkstoff der Wahl, ein Protonenpumpen-hemmer, der die Ursache der Übersäuerung behebt und schnell sowie effektiv zur Heilung führt. Nur bei Omeprazol sind die ausreichende Wirksamkeit und die erforderliche Sicherheit für den Einsatz beim Pferd nachgewiesen. Es hat eine lange Wirkdauer, so dass es in der bevorzugten Variante als Paste nur einmal am Tag verabreicht werden muss, was der Halter problemlos selbst vornehmen kann.
Diät-Ergänzungsfuttermittel, z. B. mit einem patentierten Pektin-Lecithin-Glycerin-Komplex, wirken der Übersäuerung des Mageninhalts nach der Fütterung entgegen und hemmen den Rückfluss von Gallensäuren. Sie stärken zudem die natürliche Schleimhautschutzschicht im Magen.
Zur Vorbeugung zeigt sich die prophylaktische Gabe von Omeprazol wirksam zur Verminderung der Häufigkeit und der Entstehung von Magengeschwüren, vor allem in Zeiten erhöhter Belastung. Die Gabe des Ergänzungsfuttermittels stabilisiert den natürlichen Schleim und verstärkt den Schutz der drüsenfreien Schleimhaut.
FF, Quelle: Dr. Melanie Stickel, Boehringer Ingelheim Vetmedica