Die EM der American Quarter Horses

Herausragend

„Something special“ – das war die FEQHA European Championship of American Quarter Horses von jeher, in diesem Jahr aber ganz besonders. Denn die besondere Lage stellte alle Beteiligten vor erhebliche Herausforderungen, allen voran FEQHA Vizepräsident Markus Müller. Der hatte erstmals die Organisation der EM übernommen.

„Wegen Corona hatten wir nur sehr wenig Zeit für die Vorbereitung“, so Müller. „Unter diesen Umständen ging das nur mit einem sehr erfahrenen Team. Hierfür hatte ich in Renate Gruber und Rainer Maierhofer die idealen Partner. Trotzdem war der Aufwand erheblich, denn wir waren nur zu dritt mit der gesamten Planung befasst. Erschwerend kamen die Einschränkungen hinzu. Aber letztendlich hat alles erstaunlich gut geklappt. Wenn irgendwo ein Problem auftauchte, fand man immer irgendwie eine Lösung.“

4.268 Entrys und 310 Pferde

Die Begeisterung und die Freude, endlich wieder seine Pferde auf großem Parkett vorstellen zu können, war überall auf diese Show zu spüren. 310 American Quarter Horses aus ganz Europa waren für diese European Championship gemeldet. Allein in den Level 1 Klassen mit zwei Richtern (Vreni Schmid, SUI und Cedric Leroux, BEL) kamen damit 1.000 Entrys zusammen, in der 4-fach AQHA Show weitere 3.268 Entrys. Eine beachtliche Zahl, die leider auch den Zeitplan weiter ausdehnte als geplant. Doch auch hier fand das Team um Markus Müller eine Lösung: Ein fünfter Richter musste her! Gefunden wurde der in Helga Hommel, die spontan zustimmte und sich zusammen mit ihrem Mann auf den Weg nach Kreuth machte.

Große Trail- und Western Riding-Klassen – herausragende Qualität

Insbesondere die Disziplinen Trail und Western Riding erfreuten sich auf dieser EM gewaltiger Beliebtheit. Wo findet man hierzulande schon einen Green Trail mit 60 und einen Senior Trail mit 50 Startern oder eine Green Western Riding mit 43 Startern? Doch auch die Western Pleasure- und Hunter-Klassen sowie die Showmanship waren stark gefragt – und noch stärker in der Qualität! Was waren das für herausragende Pferde!!! Auch Markus Müller musste zugestehen, dass die Qualität der Pferde nochmals erheblich gestiegen ist. Da gab es zum Beispiel im Trail sogar 80-er Scores. Gold im Senior Trail ging an die Österreicherin Sabine Lohninger mit Lope For The Blues (die beiden siegten auch im Covid-Trail), im Junior Trail an Nina Drangmeister mit Black N Silver Only, im Trail Amateur an Mirja Bassing mit Only Guns N Roses und in der Youth an Alexandra Mascher mit KH Corona Kid.
Bei den vielen hervorragenden sportlichen Leistungen können nicht alle an dieser Stelle erwähnt werden. Daher sind nur einige stellvertretend genannt. So schaffte es die Österreicherin Christina Gruber, gleich zweimal Gold zu holen und damit auch ihre Vielseitigkeit zu demonstrieren: einmal in der Senior Reining Open auf der neunjährigen QH-Stute MS Sesolita Fury (Besitzer: Thomas Blechinger) und einmal in der Junior Western Riding Open mit dem vierjährigen AQH-Wallach Jet Settin Moonlite, der sich im Besitz von Laura Kraack befindet. Für Christina Gruber, die schon als Jugendliche sehr erfolgreich für Österreich ritt, war dies nicht der erste EM-Erfolg – man denke nur an ihren Gold-Ritt mit Grizzoom auf der EM 2018. Christina, die lange für Karin Prevedel gearbeitet hat, ist derzeit als selbständige Trainerin in Rohr/Freystadt tätig und wird im kommenden Jahr auf eine neu gebaute Anlage in Österreich wechseln.
Insgesamt vier Medaillen gab es in den Amateur Select Klassen für Pia Schorno und ihre zehnjährige AQH-Stute A Good Sunset: Die beiden gewannen Gold im Trail, Silber in der Horsemanship und zwei Bronzemedaillen in Western Pleasure bzw. Showmanship.

Sehr gefragte Halter Klassen

Gut besucht und mit herausragenden AQHs bestückt waren auch die Halter-Klassen. Zweimal Gold errang Rojo Solo Cup: Der 2011 geborene red roan Hengst (Born To Be Blazin x Such Good Potential), der im Besitz von Philipp Roos ist, wurde European Champion Stallions 3 and over (vorgestellt von Alexandra Jagfeld) und mit seinem Besitzer European Champion Amateur Halter. Zudem holten die Beiden Gold in Western Pleasure Select Amateur.
Auch für die Familie Kaiser hatte sich der Weg nach Kreuth gelohnt: In den Halter Shows holte Marko Kaiser mit seinen Pferden vier Goldmedaillen. Mit Move Over Darling (Classically x Malibukini) sicherte er sich die Aged Mares Amateur und die Open und mit My Secret Luv die 2-year-old Mares Amateur und Open. Seine Frau Judith stellte mit Xcuse My French den European Champion 2 & under Open.
Größte Halter Klasse war die Geldings 3 & over Amateur mit 15 Pferden. European Champion wurde hier der fünfjährige bayfarbene Iota Wisely Invested (Investing Wisely x Iota Be An Asset), vorgestellt von seiner Besitzerin Katharina Schulze. Der Wallach stammt aus der Zucht des vielfachen DQHA Leading Breeders Horst Müller.

Vier Europameistertitel für Longe Line und Trail in Hand

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Text: Ramona Billing, FEQHA, Foto: Art & Light