Legenden der American Quarter Horse Zucht: Mr Jess Perry

Ein ganz Großer auf dem Race Track.

Mr Jess Perry war nicht nur ein Rekordhalter auf den Rennbahnen in Texas, er war ein World Champion und ging in die Geschichte ein als einer der besten Vererber in der langen Historie der schnellsten Pferde der Welt. 

Der 1992 geborene sorrelfarbener Sohn von Streakin La Jolla hatte eine erfolgreiche Mutter: Scoopie Fein von Sinn Fein, deren Nachzucht 837.511 USD auf der Rennbahn gewann. Mr Jess Perry war eines von sechs „Gewinner“-Fohlen dieser Ausnahmestute. 

Der AQH-Hengst wurde von Jesse Perry aus Alexandria, Louisiana gezüchtet. Dessen Sohn Leverne Perry war zu dieser Zeit Executive Director der Louisiana Quarter Horse Breeders Association (LQHBA). Dies war der Grund, dass Mr Jess Perry bereits als Jährling verkauft wurde. Leverne Perry hielt es aufgrund seiner Position bei der LQHBA für unangemessen, den jungen Hengst im wahrsten Sinne des Wortes ins Rennen zu schicken.  

So wechselte Mr Jess Perry im Rahmen des LQHBA Yearling Sale 1993 für 15.500 USD den Besitzer und kam zu Elliot Clark Sr. aus Lake Charles, Louisiana. Schon 1994 wechselte der junge Hengst erneut seinen Eigentümer: nun kam er zu Cheryl Brasseaux, deren Mann John ihn erfolgreich trainierte. Mr Jess Perry gewann während dieser Saison von neun gestarteten Rennen sechs und holte zudem zwei zweite Plätze. Damit gewann Mr Jess Perry als Zweijähriger sage und schreibe 519.430 USD – die zweithöchste Summe nach dem All American Futurity Gewinner Noblesse Six. 

Als Dreijähriger startete der von John Brasseaux und Kenneth Roberts trainierte Hengst dann für Diedre Watson und gewann neben dem Texas Classic Derby drei weitere von insgesamt acht Rennen. Geritten wurde Mr Jess Perry stets von Trevino Clark Sr. und Ray Migues. Mit einer Gewinnsumme von 687.184 USD ging er nach diesen Erfolgen in Rente. 

Parallel zu seinen Erfolgen auf der Rennbahn startete Mr Jess Perry auch seine Karriere als Deckhengst auf der von Rick und Brad Boutte geführten Pleasure Time Farm in Alexandria, Louisiana. 1999 zog der Hengst dann auf der berühmten Four Sixes Ranch ein, wo er für den Rest seines Lebens blieb. 

Er brachte 20 Fohlenjahrgänge, darunter 1.399 Fohlen, die auf die Rennbahn gingen, davon 882 Gewinner einschließlich des All American Futurity Siegers Mr Piloto. 

Mit der Gesamtgewinnsumme seiner Nachzucht von mehr als 53,9 Millionen USD gehört Mr Jess Perry neben First Down Cash und Corona Cartel zu den drei einzigen Hengsten, deren Nachkommen mehr als 50 Millionen USD verdienten. 

Mr Jess Perry rangiert zudem unter den All-Time Leading Broodmare Sires, deren Töchter Champions hervorbrachten, auf Platz drei. Seine Töchter brachten große Namen hervor wie Heza Dasha Fire, Jessies First Down, Handsome Jack Flash und Jess Good Candy, EC Jet und Ima Fearless Hero. 

Im November 2017 wurde Mr Jess Perry aufgrund altersbedingter Beschwerden eingeschläfert und auf der Four Sixes begraben. Mr Jess Perry wurde 2019 in die AQHA Hall of Fame aufgenommen. 

Text: Friederike Fritz (Quelle: AQHA, All Breed Pedigree), Foto: AQHA