Erfolg ist trainierbar!

Anna Gürlich – mehr als 20 Jahre im Dienst des Westernreitens: „Immer pro Pferd…“ 

Unglaublich, aber wahr: Es geht ins 21. Jahr, dass Anna Gürlich (damals Anna Limmer) sich als Profi-Trainerin selbstständig machte. Den ersten Kontakt zu den Pferden bekam sie sehr früh über ihre Eltern. Mit zehn Jahren stieg sie zum ersten Mal in den Westernsattel – ein Jahr später folgten die ersten Turniere.  

Ihr weiterer Werdegang wurde vor allem durch ihren Exmann Ralf Limmer beeinflusst, der sie ab 1996 beim Training und Reitunterricht unterstützte. „Er prägte mich nicht zuletzt auch durch seine Einstellung“, so Anna Gürlich. „Immer pro Pferd, niemals allein pro Erfolg.“ Dass dieses Konzept aufgeht, beweist Anna seit Jahren: Unter anderem wurde sie mehrfach European Champion in Trail, Western Pleasure, Western Riding, Futurity Champion und mehrfache Deutsche Meisterin in Trail, Western Pleasure und Western Riding. Von ihr kommen Superior Horses in Reining und Trail, mehrere AQHA Champions sowie World Show Qualifier.  

Nicht nur Training, sondern auch Unterricht!

Anna Gürlichs Tag fängt früh an und hört spät auf. Zwischen acht und zehn Pferde müssen täglich von ihr trainiert werden. In der Vorbereitung wie auch rund um das Stallmanagement wird sie von einer Assistentin unterstützt. Hinzu kommen zwei Unterrichtsblöcke pro Woche für ihre Reitschüler und durchschnittlich drei Kurse pro Monat – europaweit. Ihr besonderer Fokus liegt auf der Disziplin Trail, für die sie sogar eine eigene Trainings-DVD („Erfolg ist trainierbar“) erstellt hat. Zudem bietet Anna Gürlich – ganz mit der Zeit gehend – Online-Reitunterricht an.  

Eine Lebenseinstellung

Ein beachtliches Pensum, das man auf Dauer nur schafft, wenn man es mit Leidenschaft macht, wie sie selbst sagt: „Das ist kein Job wie jeder andere. Das ist eine Lebenseinstellung.“ Und wie schafft sie es, Beruf und Familie in Einklang zu bringen? „Das ist tatsächlich ein Spagat, der nicht immer einfach zu bewältigen ist“, gibt sie zu. „Mein Mann ist kein Pferdemensch, daher schauen wir, dass wir bewusst Zeit für uns einplanen. Montags einen halben Tag und auf jeden Fall ein Wochenende im Monat, dazu natürlich Urlaub. Wir unternehmen dann etwas, das uns beiden Spaß macht. Und zuhause ist auf jeden Fall mein „Happy Place“, der mir den Ausgleich für den Job bietet.“  

Und wie sieht die Zukunft aus? „Natürlich weiter Pferde trainieren und mit Menschen arbeiten. Ich bin ein Workaholic, und es macht unheimlich Spaß, Menschenleben positiv zu verändern – zum Beispiel, wenn jemand Europameister wird, der ein paar Jahre zuvor noch gar nicht reiten konnte. Und vor allem auch, etwas für die Pferde zu tun, so dass man nach einem Kurs in glückliche Gesichter schaut, weil sich Pferd und Reiter jetzt besser verstehen.“ 

Auch nach 20 Jahren noch erfolgreich im Showring

Das Showen ist nach wie vor eine große Leidenschaft der Trainerin. So gewann sie jüngst das Masters Western Riding Open auf der Americana 2019. Souverän sicherte sich die mehrfache Europameisterin mit Zippos Vision (Besitzerin Kyra Schönberg) den Sieg im Finale.  

Text: Ramona Billing, Foto: J. Ziegler