Hufe & Haut

Gesund im Sommer

Hitze und Trockenheit, dazu lange Ausritte, Schwitzen und
häufiges Waschen strapazieren Hufe und Haut unserer Pferde während der Sommermonate. Wer umsichtig handelt und
einfache Pflegemaßnahmen durchführt, kann gesundheitliche Probleme vermeiden.

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Monate Juli und August extrem trocken waren und selbst morgendliche Taunässe auf den Weiden praktisch ausblieb. Klar, dass da die Hufe extrem hart werden und so manchem Hufbearbeiter Schweißperlen auf die Stirn treiben beim Versuch, sie in Form zu bringen. Aber, so Schmiedemeister Burkhard Rau in seinem neu erschienen Buch „Hufe gesund reiten“, „dieser Zustand ist von der Natur gewollt und durchaus sinnvoll“.
Klar ist: Harte Hufe laufen sich langsamer ab und passen damit eigentlich ganz gut zu den harten Böden während der Trockenperioden im Sommer. So wird das ausgewogene Verhältnis zwischen nachwachsendem Huf und Abrieb gewahrt, ohne dass der Huf schneller wachsen muss. Auch Hufmechanismus und Stoßdämpfung nehmen beim Wildpferd, so Rau, aufgrund seiner sommerlichen Lebensbedingungen keinen Schaden.

Moderne Pferdehaltung hebelt die Natur aus
Aber: Wie so oft hat die Sache einen Haken, denn ein „natürlicher Urzustand“ und moderne Pferdehaltung sind meist nicht miteinander vereinbar. Was in der Natur als Gesamtkonzept – sehr schön nachzulesen in u. g. Buch – funktioniert, kann nicht eins zu eins auf domestizierte und vor allem gerittene Pferde übertragen werden. „Durch den Einfluss des erhöhten Gewichts (durch Sattel und Reiter, Anmerkung der Redaktion) kommt es zu einer deutlichen Zunahme der Hufmechanismus-Aktivitäten,“ so Rau, „das glasharte und spröde Sommerhufhorn reagiert aber nicht mit elastischer Verformung, sondern mit Bruchstellen.“ Die anfänglichen harmlosen Hornspalten können sich dann im Spätsommer, wenn die Böden wieder feuchter werden, zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen entwickeln, wenn sich Bakterien und/oder Pilze dort einnisten.
Wesentlich für einen gesunden Huf sind deshalb für Burkhard Rau eine stets sinnvolle Bearbeitung des Hufes in kurzen Intervallen und immer eine gewissenhafte Prüfung, ob und wann ein Hufschutz sinnvoll ist.

Hufschuhe als Interimslösung
Wer sein Barhufpferd nicht beschlagen lassen möchte: vorübergehenden Hufschutz im Sommer bieten zum Beispiel Hufschuhe, die es mittlerweile in einer Vielzahl von Variationen gibt. Die meisten Modelle lassen sich einfach an- und ausziehen. Auch der Mythos, man verliere „die Dinger“ beim ersten Galopp, bestätigt sich heute nicht mehr. Passt ein Modell optimal am Huf, geht der Hufschuh auch im Matsch und im Galopp nicht verloren!

Sommerliche Pflege für den Huf
Nicht nur Reiter- und Sattelgewicht haben Einfluss auf den Huf, sondern auch der ständige Wechsel zwischen Trockenheit und Nässe, wie ihn domestizierte Pferde meist erfahren. Ob auf einer feuchten Talwiese oder beim regelmäßigen Abspritzen nach dem Training: „Durch Trocknung und Wasseraufnahme quillt und schrumpft das Hufhorn und verändert neben seinem Volumen auch seine Elastizität“, erläutert Hufspezialist Florian Ruff. Durch die Spannungen in und zwischen den verschiedenen Hornschichten entstehen kleine Risse, durch die wiederum hornzersetzende Keime eindringen können. Aber was kann der Pferdehalter tun, um dies zu verhindern?…

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Text: Friederike Fritz, Foto: Janna Müller