Moderne Horsemanship

Teil 1: Vertrauen leben – Partnerschaft neu entdecken
Manchmal reicht ein Blick. Ein Moment der Stille, in dem ein Pferd und ein Mensch sich erkennen – jenseits von Halfter, Seil oder Zügel. Das American Quarter Horse ist Meister solcher Momente. Es trägt die Geschichte von Freiheit, Mut und Partnerschaft in seiner Seele.
Eine Geschichte, die in der offenen Weite Nordamerikas begann und die heute auf den modernen Reitplätzen und Horsemanship-Zirkeln weltweit weitergeschrieben wird.
In einer Welt, die Tempo liebt und Effizienz verlangt, zeigt das Quarter Horse, dass der wahre Reichtum in der Beziehung liegt. In der feinen, leisen, echten Verbindung, die nichts fordert und alles verändert. Horsemanship heute ist nicht mehr Drill und Dominanz.
Es ist ein Dialog. Und das Quarter Horse – klug, ruhig und willens, sich einzulassen – ist sein bester Partner.
Eine lange Geschichte
Die Ursprünge des American Quarter Horse reichen zurück bis ins 17. Jahrhundert, als Siedler in Virginia begannen, ihre kräftigen englischen Pferde mit den schnellen, ausdauernden Mustangs der neuen Welt zu kreuzen. Das Ziel war klar: ein Pferd, das nicht nur im Rennen über kurze Distanzen (eine Quarter Mile) siegt, sondern auch in der täglichen Arbeit auf den Farmen und später den großen Ranches besteht.
Die frühen Quarter Horses waren schnell im Antritt, wendig in der Drehung, belastbar über lange Arbeitstage sowie zuverlässig und robust. Doch neben Muskelkraft und Schnelligkeit hat sich still ein weiteres Erbe verankert: eine feine Intelligenz, ein tiefer Instinkt für Zusammenarbeit. Diese Ur-Qualitäten machen das Quarter Horse heute zum idealen Partner für modernes Horsemanship.
Horsemanship: die leise Revolution
Horsemanship, wie wir sie heute verstehen, ist jung – ihre Wurzeln reichen jedoch weit zurück. Schon die alten Vaqueros in Kalifornien, die iberische Reitkunst mit den Erfordernissen der Arbeit verbanden, lebten eine Form des feinen, respektvollen Pferdetrainings.
Doch erst Trainer wie Ray Hunt, Tom Dorrance und später Buck Brannaman brachten die Philosophie ins moderne Bewusstsein, nämlich Pferde nicht zu „brechen“, sondern zu begleiten mit dem Ziel, dass sie durch Vertrauen lernen, nicht durch Angst. Das Führen mit Herz und Verstand, nicht mit Härte wurde zum Credo dieser Horsemen.
Eigenschaften des Quarter Horses im Horsemanship
Wenn wir über Partnerschaft sprechen, dürfen wir die Natur des AQH nicht unterschätzen:
- Intelligenz und Entscheidungsfreude
Quarter Horses denken mit. Sie erkennen Muster, lesen Situationen, bieten Lösungen an – wenn man sie lässt. - Nervenkraft und Ruhe
Während andere Rassen unter Stress auf Flucht schalten, bleibt das Quarter Horse oft überlegt und sucht Kontakt, ist dem Menschen gegenüber aufgeschlossen.. - Will to Please
Die Aufgeschlossenheit dem Menschen gegenüber macht das AQH kooperativ und stets bereit, Aufgaben gemeinsam zu lösen, wenn Respekt auf beiden Seiten herrscht. - Körperliche Wendigkeit
Durch seinen kompakten Körperbau und seine Wendigkeit, geprägt durch die kraftvolle Hinterhand, bringt das AQH ideale Voraussetzungen für präzises, gymnastisches Horsemanship-Training mit.
Das American Quarter Horse ist damit der perfekte Partner für eine feine, respektvolle Kommunikation auf allen Ebenen.
Teil 2: Echte Partnerschaft statt Drill
Horsemanship ist keine Abfolge von Lektionen. Es ist ein Weg, der in Phasen durchschritten wird – jede Phase ein Fundament für die nächste. American Quarter Horses mit ihrer Offenheit und Intelligenz durchlaufen diesen Weg oft schneller als andere Rassen – doch darf das niemals auf Kosten der Tiefe passieren. Jede Phase ist wichtig. Jede Phase braucht Zeit.
Phase 1: Vertrauen aufbauen
Ziel
Das Pferd fühlt sich….
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Text: Tommy Freundlich, Foto: Janna Müller