Anhänger startklar

Saison 2022

Es geht bald wieder los: Wer plant, seine Pferde im kommenden Frühjahr und Sommer zur Show oder gar in den Urlaub zu fahren, tut gut daran, sich bereits jetzt in Sachen Anhänger zu organisieren. Vor allem, wer mit seinem Pferd in Urlaub fahren möchte, sollte hinsichtlich Größe und Stauraum des Anhängers einiges beachten, denn schnell wird klar, dass beim gemeinsamen Urlaub viel Gepäck geladen werden muss.

Grundsätzlich: Je mehr Gepäck vom Pferd im Anhänger Platz findet, desto mehr Platz bleibt für das andere Gepäck im Auto. Eigentlich logisch. Dennoch unterschätzen viele Reisende, wie viel Equipment rund ums Pferd verstaut werden muss, will man entspannt in Urlaub oder auf die mehrtägige Show fahren. Deshalb lohnt es sich, bei der Auswahl des Anhängers bereits auf eine geräumige, gut zugängliche Sattelkammer zu achten, wo Sattel, Zaumzeug, Decken, Gamaschen – eben alles, was man auch zuhause täglich benötigt – Platz findet. Gerade für Westernsättel wird es vielfach eng im Anhänger, wobei es mittlerweile zahlreiche Modell am Markt gibt, in denen selbst große Sättel gut verstaut werden können. Ebenfalls hilfreich im Gepäck ist ein klappbarer Sattelcaddy.
Der kann dann am Zielort mit dem notwendigen Equipment beladen und im Feriendomizil oder leeren Anhänger einsatzbereit geparkt werden.

Bevor es losgeht

Nicht nur die Reise an sich muss gut geplant werden, damit alle einen entspannten Urlaub genießen können. Auch die Pferde sollten rechtzeitig auf die große Fahrt vorbereitet werden. Und das heißt: regelmäßiges Verladen üben! „Der wird schon reingehen“ klappt in den seltensten Fällen und diese Einstellung sorgt dafür, dass der Stress schon vor Fahrtantritt losgeht. Also: Üben, üben, üben. Gerade die ruhigeren Monate bieten sich jetzt dafür an, dem Pferd das Ein- und Aussteigen schmackhaft zu machen. Warum nicht einmal wöchentlich einen Anhänger in die Reithalle fahren und mit den Stallkollegen quasi Bodenarbeit an der Rampe machen? Sorgt für Abwechslung und entspannte vierbeinige Reisebegleiter. Übrigens: Viele Pferde steigen lieber über eine Stufe ein und deshalb sind auch immer mehr Anhänger mit Flügeltüren oder eine ebenfalls als Tür nutzbaren Rampe ausgestattet. Bei ganz hartnäckigen Anhängermuffeln lohnt es sich, mal einen Anhänger mit Frontausstieg zu testen.

Stress beim Fahren vermeiden

Viele kennen das Bild: Nass geschwitzt, mit zittrigen Beinen und sichtlich erschöpft steigen viele Pferde auch nach kurzen Fahrten aus dem Pferdeanhänger. Da wird schnell klar: So ein Mitfahrer hat ordentlich Stress. Meist mangels entsprechender Übung, da Anhängerfahren für die meisten Pferde eine nicht selten von Angst begleitete Ausnahmesituation darstellt.
Damit der Vierbeiner hier cooler wird, gibt es nur eine Lösung: Häufiger kurze Strecken mit dem Anhänger fahren. Eine Runde um den Stall und dann direkt am Heunetz oder dem Futtertrog ausladen. So verbindet das Pferd ganz schnell etwas Positives mit der Fahrt und die rege Fahrpraxis sorgt dafür, dass Hängerfahren etwas völlig Normales wird. Dann stresst auch die längere Fahrt nicht mehr, zumal auch das ruhige, stete Fahren auf einer Autobahn wesentlich weniger anstrengend für das Pferd ist als kurvenreiches Getucker über Landstraßen oder das Durchfahren von Ortschaften mit Stop and Go an Ampeln und Kreuzungen. Hier ist übrigens der Mensch bzw. Fahrer gefragt, denn auch der sollte entspannt sein und anhängererprobt! Ein ruhiger, vorausschauender – und, ja, auch defensiver – Fahrstil ist das A & O beim Hängerfahren mit vierbeiniger Fracht.
Im Zweifelsfall sollten wenig erfahrene Fahrer vor der ersten Reise mit dem Pferd noch ein paar Fahrstunden mit Anhänger nehmen und wertvolle Tipps vom Profi erhalten, damit alle Beteiligten sicher und entspannt am Zielort eintrudeln.

So geht der Artikel weiter:

Wie weit geht die Reise?

Der richtige Anhänger

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Text: Friederike Fritz, Foto: Böckmann