Sehnengesundheit: Moderne Therapie, schnellere Heilung

Sehnenverletzungen und -schäden gehören zu den häufigsten Problemen nicht nur bei Sportpferden. Warum kommt es so häufig dazu und wie kann dem Pferd therapeutisch nachhaltig geholfen werden?

In der Regel resultieren Sehnenverletzungen aus einer akuten Überlastung der jeweiligen Sehnen – das kann im Sport ebenso passieren wie durch ein Vertreten beim Toben auf der Weide, wobei auch Fehlstellungen eine Rolle für die Anfälligkeit von Sehnenverletzungen spielen. Häufig sind oberflächliche Beugesehnen und die Fesselträger betroffen.
Sehnen verbinden Muskeln und Knochen, sie dienen der Kraftübertragung und besitzen folglich eine sehr hohe Zugfestigkeit, da sie aus einem festen Kollagen-Bindegewebe bestehen. Allerdings sind sie nicht besonders dehnbar: Studien zeigen, dass die oberflächliche Beugesehne sich im Galopp nur bis zu etwa 16 Prozent dehnen kann – bei stärkerer Krafteinwirkung kommt es zu Sehnenschäden, Sehnenfasern zerreißen.

Sehnenschäden heilen langsam
Die Diagnose „Sehnenschaden“ fürchtet jeder Pferdehalter, denn die Heilung des geschädigten Sehnengewebes dauert. Zudem besteht im Zuge der Regeneration des betroffenen Sehnengewebes das Risiko der Bildung von eher unelastischem Narbengewebe, was die Sehne anfällig für erneute Schädigungen macht und zudem die anderen Strukturen der Sehne vermehrt belasten kann, so dass der nächste Schaden an anderer Stelle auftritt.

Therapieziel: Veränderungen der Sehnenstruktur vermeiden
Ziel jedweder Therapie ist, irreversible Veränderungen der Sehnenstruktur zu vermeiden, um die volle Funktion der Sehne wiederherzustellen. Bei Verdacht auf einen Sehnenschaden (Schwellung, erhöhte Wärmebildung im Gewebe, Schmerz, Lahmheit) steht am Anfang der Diagnose eine Ultraschalluntersuchung der betroffenen Sehne.
Zudem wird im akuten Stadium die betroffene Gliedmaße sofort gekühlt. Diese Maßnahme stoppt mögliche Einblutungen im Sehnengewebe und verhindert die Bildung eines Ödems. Neben klassischem Kühlen mit dem Wasserschlauch können Kühlgamaschen genutzt werden, auch das Auftragen kühlender Salben über mehrere Tage ist sinnvoll.
Im Anschluss an die akute Entzündungsphase verbessert Wärme die Durchblutung des Gewebes und damit die Resorption der mit der Entzündung einhergehenden „Abfallstoffe“.

Hilfe im akuten Stadium
Im akuten Stadium werden klassische Entzündungshemmer und Schmerzmittel angewendet. Auch Injektionen – Hyaluronsäure, Orthobiologika oder Müller-Wohlfart-Mischung – werden unterstützend eingesetzt, um die Heilung und Regeneration des geschädigten Gewebes anzuregen.

Moderne Geräte-Medizin
Mittlerweile gibt es in Sachen Sehnenverletzungen verschiedene Therapieansätze, die sich z. T. ergänzen. Eine Magnetfeldtherapie kann bei Sehnenschäden unterstützend wirken, indem sie die Heilung fördert, Schmerzen lindert, Entzündungen hemmt und die Durchblutung verbessert. Eingesetzt wird sie als Ergänzung zu herkömmlichen Therapien, beispielsweise als Bandage oder Decke, um die Genesung von akuten und chronischen Sehnenproblemen zu unterstützen.
Auch die Stoßwellentherapie (ESWT) ist eine etablierte Methode zur Behandlung von (chronischen) Sehnenproblemen und Entzündungen, indem sie körpereigene Reparaturmechanismen durch energiereiche Schallwellen anregt.

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Text: Friederike Fritz, Foto: Heike Klar