Laufen lassen – Führanlagen, Aquatrainer & Co.

Unseren Pferden das jeweils individuell richtige, wohldosierte Maß an Bewegung sichern und gleichzeitig dafür sorgen, dass auch die eigenen Wünsche nicht zu kurz kommen – eine ständige Gratwanderung! Es gilt, zahlreiche Aspekte gleichzeitig im Blick zu behalten und dabei die persönlichen, variablen Bedürfnisse jedes einzelnen Pferdes zu berücksichtigen: Dauer, Intensität, Häufigkeit, eingesetzte Technik, Bodenverhältnisse, Umgebung, Haltungsform, …

Tückisch ist die erwiesene Tatsache, dass zu wenig Bewegung ebenso gesundheitsschädlich ist wie zu viel oder die falsche. Regelmäßig bewegen lassen anstatt selbst zu bewegen kann eine wertvolle Zusatzoption sein. 

Bewegung ist Leben, Leben ist Bewegung

Das Bewegungsbedürfnis von Pferden lässt sich alleine durch tägliches Training unter dem Sattel nicht befriedigen – sie müssen zusätzlich viel Zeit in Bewegung von geringer Intensität verbringen. Zudem wissen wir, dass der Einsatz der Pferde im Reitsport im Grunde nicht „natürlich“ ist. Wir müssen uns also um Ausgleich bemühen, um etwaige negative Einflüsse auf Anatomie, Physiologie und Psyche (!) abzufedern. Und schließlich steht man nicht selten vor dem Dilemma, ein Pferd nicht (voll) belasten zu dürfen, aber trotzdem bewegen zu müssen. Herrschen Stress, Zeitmangel, Schlechtwetter und andere Einschränkungen, kommt es schnell zu Bewegungsdefiziten. 

Wer hier nach einer Lösung sucht, sollte ganz klar differenzieren: Wir wissen um die Unterschiede zwischen freier und kontrollierter Bewegung und ermöglichen unseren Pferden tägliche Auszeiten, in denen sie ihrem Bedürfnis nach freier, ruhiger Bewegung nachgehen können, möglichst im Sozialverbund und an der frischen Luft. Dies vorausgesetzt, wird automatisierten Bewegungsformen ganz klar ein Platz zugewiesen: Sie sind kein Ersatz für diese freie Bewegung, sondern eine Ergänzung, Erweiterung und manchmal auch ein Ersatz des Trainings. Führanlagen und Co. erweitern deshalb zwar das Spektrum der Bewegungsmöglichkeiten, sind aber kein Ersatz für freie Bewegung. 

Automatisierte Bewegungseinrichtungen 

Wer eine automatisierte Bewegungseinrichtung anschaffen möchte, findet auf dem Markt Produkte, die sich drei möglichen Kategorien zuordnen lassen:

Laufbänder

Laufbänder empfehlen sich vor allem dann, wenn an Raum gespart werden muss – sie brauchen wenig Platz, erlauben aber jeweils nur die Bewegung eines Pferdes, das dann zur Aufsicht auch jeweils eine Person bindet. Die Geschwindigkeit lässt sich stufenlos regeln. Laufbänder können oft optional aufgerüstet werden, etwa mit integrierter Pferdewaage, Vibrationsplatten oder einer wahlweisen Nutzung auch als Aquatrainer. 

Führanlagen 

Führanlagen sind in vielen modernen Ställen heute Standard. Sie arbeiten sehr effektiv, da mehrere Pferde auf einmal bewegt werden können. Sie brauchen viel Platz, binden aber für eine ganze Gruppe nur jeweils eine Aufsichtsperson. Schnelligkeit und Gangart der Pferde werden durch die Geschwindigkeit der bewegten Trenngitter reguliert, ein Handwechsel wird durch Änderung der Bewegungsrichtung ermöglicht. 

Aquatrainer 

Es gibt Aquatrainer in Form von Führanlagen, aber auch als Laufband-Variante. Zum Einsatz kommen sie vor allem, aber nicht ausschließlich im Reha-Bereich.

Wasser verleiht Auftrieb und schont nicht nur kranke Gelenke, sondern verstärkt auch den Trainingseffekt, da das Pferd beim Vorführen der Gliedmaße gegen das Wasser arbeiten muss. 

Sicherheit geht vor

Für alle automatisierten Bewegungseinrichtungen gilt…

Text: Angelika Schmelzer, Foto: Heike Klar

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