Top Qualität – Made in Europe

European Championships of American Quarter Horses

Vom 2. bis 11. August ritten in Kreuth wieder Teilnehmer aus 15 Nationen um insgesamt 61 Europa-meistertitel. Auch in diesem Jahr stand das erste Wochenende im Zeichen der Level 1 und Halterklassen, ein Konzept, dass sich sehr bewährt hat, um die Performance-Pferde auf die kommenden Prüfungen vorzubereiten und für die Halterpferde die Show nicht unnötig in die Länge zu ziehen.

Froh über die zahlreich angebotenen Paid Warm-Ups und die Trainingsmöglichkeit an den Hindernissen waren vor allem die Trailreiter, die mit Unterstützung von Traildesignerin Ann Dennis ausreichend Möglichkeiten hatten, ihre Pferde
optimal vorzubereiten. Zu Gast war dieses Jahr wieder AQHA Präsident James Hunt mit seiner Gattin. Beide konnten sich von der Qualität der europäischen Show überzeugen und stellten in Aussicht, dass 2025 die AQHA wieder mit einem Servicestand in Kreuth vor Ort sein wird.

Tolle Leistungen in den Performance-Klassen
Die höchsten Starterzahlen hatten auch dieses Jahr die Trailklassen. Die Vorläufe im Junior Trail waren klar in österreichischer Reiterhand. Auch wenn die Pferdebesitzer aus verschiedenen Ländern kommen und so insgesamt Pferde aus acht Nationen ins Finale einzogen, gingen die Plätze 1 bis 4 nach Österreich. Im Finale konnte sich Sabine Lohninger mit One Of A Million die Goldmedaille sichern und auch ihr zweites Pferd Lope For The Blues performte ausgezeichnet, was ihnen die Silbermedaille im Senior Trail brachte.
Die Jugendklassen waren dieses Jahr erfreulicherweise sehr international, hier traten Jugendliche aus insgesamt neun Nationen an. An die Erfolge des Vorjahres konnte vor allem die 19-jährige Desiree Leiner mit ihrem elfjährigen AQH-Wallach Heskeboshotmarlana anknüpfen. Zum zweiten Mal in Folge holte sie mit ihm die Goldmedaille im Youth Trail und das mit einem Score von 232 und dem Sieg bei allen drei Richtern! Insgesamt gingen sechs Medaillen in den Performance-Klassen an die Österreicherin, knapp gefolgt von der deutschen Maja Hinderer, die mit ihrem achtjährigen AQH-Wallach Midnight Mechanics fünf Medaillen erritt.
Auch in den Amateurklassen konnte an die Erfolge des Vorjahres angeknüpft werden: Darilyn Turnbull sicherte sich zum zweiten Mal in Folge mit der AQH-Stute Shez Hot N Sudden die Goldmedaille in der Amateur Western Pleasure.

Ranch-Disziplinen nehmen Fahrt auf
Erfreulich sind die konstant guten Starterzahlen in den Ranch-Disziplinen, die in allen Klassen stark vertreten waren. Hier möchte man das ursprüngliche Quarter Horse sehen, das mit Rittigkeit und Gangqualität eines Arbeitspferdes überzeugt und dies konnte ein Pferd besonders eindrucksvoll unter Beweis stellen: PL Supermagetica, eine 2017 geborene grullofarbene AQH-Stute von Chic Magnetic aus der Zucht von Luigi Parise, vorgestellt von ihrer Schweizer Besitzerin Uschi Jau. Dieses Paar sicherte sich in fünf Finalen dreimal Gold und zweimal Silber, eine beachtliche Leistung. Knapp dahinter lag die ungarischen Reiterin Kristina Nagy mit der 2017 geborenen bayfarbenen AQH-Stute Arizona Rein, dieses Paar holte zweimal Gold und zweimal Silber.
Die steigende Beliebtheit der Ranch-Disziplinen hat auch dazu geführt, erstmals eine Ranch Riding Challenge auszuschreiben, in der es insgesamt 3.500 Euro Preisgeld zu gewinnen gab. Hierfür wurde von der AQHA-Richterin Sylvia Katschker eigens eine Pattern entworfen, die die 25 Teilnehmer bewältigen mussten. Der verdiente Sieg ging an Lina Paßgang mit Big Showtime, einem 16-jährigen Big Time Rooster-Sohn, der sich im Besitz von Stefanie Druffel befindet. Das Paar erritt unter Richter David J. Denniston sogar einen Score von 85!

Tie in der Reining
Größte Reining-Klasse mit 23 Startern war die Amateur Reining, die im Finale komplett in deutscher Hand war. Hier stach mit konstant guter Leistung die aus Sachsen stammende Maria Theresia Till mit ihren beiden Pferden ARC Captain und HFWannaBeAShockStar heraus. Mit ARC Captain zog sie als Führende aus den Vorläufen ins Finale ein. Im Finale kam es zu einem Punktegleichstand mit Isabell Garcia Poo und Made in Cielo. Durch die Tie Judge Regelung ging Gold an Isabell und Silber an Maria, Bronze ging auch nach Sachsen: an Marias zweites Pferd, den 2018 geborenen QH Hengst HFWannaBeAShockStar.
In den offenen Performance-Klassen gab es auch zwei Reiter, die das Double in einer Disziplin schafften: Nina Leiner dominierte die Western Riding und gewann jeweils Gold in Junior Western Riding mit VS Outlaw und in der Senior Western Riding mit Loves To Lope, beide Pferde sind im Besitz von Ines Grund aus Großbritannien. Zweiter Mehrfachsieger war Mark Shaffer, der die Goldmedaille sowohl in der Junior Western Pleasure mit Joggy Style und in der Senior Western Pleasure mit Gotta Rhythm erritt.

Trail and Pleasure Celebration – 10.000 Euro Preisgeld, sponsored by Kaiser Show Horses
Auch hier gelang es Mark Shaffer, mit Joggy Style an die Erfolge des Vorjahres anzuknüpfen. Der vierjährige AQH-Wallach stammt ab von Certain Potential und ist im Besitz von Irena Tanko. Platz 2 ging an Matteo Toniolli mit Flat Bottom Girls, dritte wurde Karin Machalek, die Shezz Got The Look vorstellte, ebenfalls eine Certain Potential-Tochter.
Auch im Celebration Trail konnte man absoluten Spitzensport sehen. Das österreichische Erfolgsduo Sabine Lohninger und One Of A Million gewann den Trail durch Tie Judge Regelung vor der punktgleichen Christina Gruber mit Its A Southern Win und Anna Omodeo, die sich mit The Best Emotion Platz 3 sicherte.

Pleasure Versatility Challenge
Heuer ging die Pleasure Versatility Challenge in die zweite Runde. Nach dem gelungenen Auftakt dieser Prüfung im vergangenen Jahr stellten sich elf Pferd-Reiter-Paare dieser anspruchsvollen Klasse. Begonnen wurde mit der Einzelprüfung, einer Mischung aus Trail, Western Riding und weiteren Westernmanövern, aus der bei den Richterinnen Linda Long und Jan Dublin ganz klar eine Siegerin hervorging: Christina Gruber mit Jet Settin Moonlite, einem siebenjährigen AQH-Wallach von Only In The Moonlite und im Besitz von Stefani Emanuela. Wie bereits 2023 belegte Nikol Pavlicova mit ihrer Stute Batt Ur Lashez den zweiten Platz vor Franziska Dorfmeister mit Forever In Texas. Alle, die es verpasst haben, live dabei zu sein, können übrigens das Video beim offiziellen Videopartner anschauen – es lohnt sich!

Kummlegard Young Horse Cup
Mit durchschnittlich 24 Teilnehmern war auch der mit 4.000 Euro Preisgeld dotierte Kumlegaard Young Horse Cup gut besucht. Der Gesamtsieg ging an Barbora Spukova mit ihrem 2021 geborenen Hengst All Of Lazy Sudden. Dieser stammt – wie auch der Sieger des Vorjahres – ab von Lazy Loper. Barbora hatte ihn als Fohlen direkt vom Züchter gekauft, sie mag sein tolles Wesen und die leichte Trainierbarkeit: „Es macht einfach immer Spaß mit ihm“, so seine Besitzerin. Für seine Zukunft sieht sie noch alles offen, sowohl die Showarena wie auch ein Einsatz als Zuchthengst sind möglich.

Und viel Spaß gab es auch noch
Arena Party – das warme Wetter und die sehr gute Stimmung haben die Veranstalter kurzfristig dazu veranlasst, eine Arena Party mit Freibier und Boot-Race am Final-Samstag zu veranstalten. Bei guter Stimmung und freien Getränken wurde bis spät in die Morgenstunden gefeiert und alle waren sich einig: Dies soll es 2025 sicher wieder geben.

Neu: Ampel als Startfreigabe!
Diese wurde von Richter David J. Denniston mitgebracht. Das erste Mal war David die Ampel beim Congress aufgefallen. Da wurde sie für die Barrel Racer benutzt, die um eine Ecke in die Arena reiten mussten. Um zu wissen, wann die Arena frei ist, war vor der Ecke die Ampel angebracht. Die Idee hatte es ihm angetan, weshalb er sie das erste Mal selbst einsetzte, während er die Canadian National richtete. Seitdem ist sie fester Bestandteil jeder Show. Die Teilnehmer hier waren auch begeistert: Endlich ein ganz eindeutiges Signal, wann der Start frei ist! Sonst mussten die Teilnehmer hoffen, ein Zeichen der Richter wahrzunehmen, was bei einer Mehrfach-Show häufig schwierig ist. Ebenso war es für die Richter eine Erleichterung, denn es ist einfach praktischer, per Fernbedienung den Start freizugeben als mit der Hand zu winken.

NSBA Futurity
Ein Start hat sich hier wirklich gelohnt, denn neben Siegerschärpe, einer tollen US-Bronze Trophy sowie einer bestickten Siegerdecke wurden über 12.000 Euro Preisgeld ausbezahlt. Neben den traditionellen Futurity-Klassen war zum zweiten Mal ein Open Trail ausgeschrieben und dieser war mit 14 Startern die am besten besetzte Futurity-Klasse. Gewonnen wurde der anspruchsvolle Trail erneut von Patricia Faust mit Rap Me Engineer. Der 2018 geborene AQH-Wallach stammt ab von Mechanic und ist aus der Zucht von Michael Middel. Die erfolgreiche deutsche Reiterin konnte bereits 2023 mit Only Velvetational den Trail für sich entscheiden!

Alle Ergebnisse sind nachzulesen unter www.ecqh.de, Videos der einzelnen Ritte können unter www.horseshow.video gesehen werden und Fotos sind wieder bei Corrie Fuhr www.artnlight.de zu bekommen.

Text: Stefanie Schweinesbein, Foto: Art & Light Photography