Bausteine für gesunde Muskeln

Richtige Fütterung und ausgewogenes Training

Damit unsere Pferde sich geschmeidig und kraftvoll bewegen können und in der Lage sind, verschleißfrei Leistung unter dem Sattel zu erbringen, benötigen sie Muskeln, die entsprechend ausgebildet und trainiert sind.
Um dies zu erreichen und langfristig zu erhalten, spielt die richtige Fütterung ebenso eine entscheidende Rolle wie das altersgerechte, ausgewogene Training inklusive entsprechender Ruhephasen.

Muskulatur muss funktionieren, sie sorgt dafür, dass das Pferd sich gesund mit oder ohne Reiter bewegen kann. Dabei kommt es nicht unbedingt so sehr auf die Muskelmasse an, sondern vor allem auf die Funktionalität des Muskels.

Funktionstüchtige Muskulatur
Zu stark bemuskelte Pferde – wer denkt da nicht an die Muskelberge, die Halterpferde früher mit sich herumtrugen – dagegen sind ähnlich wie zu fette Pferde schlichtweg durch das Zuviel an Masse belastet.
Funktionale Muskulatur, die das Pferd bzw. dessen Trageapparat stützt und damit entlastet, wird durch vielseitiges, altersgerechtes Training entwickelt. Neben der aufbauenden Muskelarbeit im Training wird die Bildung einer leistungsfähigen, gesunden Muskulatur durch eine angepasste Fütterung unterstützt – nicht gepusht und auch nicht beschleunigt.

Viele Faktoren wirken auf den Muskel
Wird die Fütterung in Phasen des Muskelaufbaus angepasst, kann sich dies positiv auf die Muskelbildung und -funktion auswirken – vorausgesetzt, das Training stimmt. Auch die Haltung des Pferdes spielt eine entscheidende Rolle auf die (gesunde) Ausbildung der Muskulatur. Ein Pferd, das in einer Auslaufhaltung mit anderen Pferden auf möglichst weitläufigen Flächen lebt, bewegt sich den gesamten Tag über und baut so über die Zeit eine solide Grundmuskulatur auf. Hier wird einmal mehr deutlich, wie wichtig es gerade zum Beispiel für Absetzer und Jährlinge ist, in dieser Lebensphase möglichst rund um die Uhr draußen und in Bewegung zu sein!

Baustoff Eiweiß
Die wichtigsten Baustoffe für die Muskulatur liefert die Eiweißzufuhr. Dabei ist nicht unbedingt die Menge ausschlaggebend, sondern die ausreichende Versorgung mit essenziellen Aminosäuren, die vom Pferd selbst nicht gebildet werden können, nämlich Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan. Diese müssen in ausreichender Menge über die Fütterung zugeführt werden. Hier stellt sich das Problem, dass diese Aminosäuren für heranwachsende Pferde und Pferde im (Muskel-)Aufbautraining im Futtergetreide in zu geringer Menge enthalten sind. Man müsste also unverhältnismäßig viel Getreide füttern, um den hohen Bedarf an essenziellen Aminosäuren in diesen Lebens- und Trainingsphasen zu decken. Dies würde den Stoffwechsel unnötig belasten, so dass sich hier eine Zufütterung über entsprechend zusammengestellte Futterzusätze empfiehlt.
So sollte die Ration eines Jungpferdes zu Beginn des Trainings wie eines Pferdes im Aufbautraining maßgeblich aus Heu-basiertem Grundfutter, einer geringen Menge an Kraftfutter sowie einem Zusatzfutter zum Aufbau der Muskulatur zusammengesetzt sein.
Sportpferde, die im Erhaltungsmodus trainiert werden, benötigen dagegen lediglich in der Erholungsphase nach dem Wettkampf ein Aminosäuren-Präparat, das die körpereigene Reparatur von eventuellen Mikroschäden an der Muskulatur nach der Wettkampfbelastung unterstützt.

Kraftstoff Energie
Natürlich benötigt der Muskel für seine Tätigkeit Energie, die dem Körper in Form von Kohlenhydraten und Fetten zugeführt wird. Als Brennstoffe werden diese in körper-eigenen Speichern (z. B. Fettschicht) gelagert und bei Bedarf freigesetzt. Der Muskel selbst speichert das Kohlenhydrat Glykogen, ebenso wie die Leber, von wo aus der
Blutzuckerspiegel aufrechterhalten wird. Nach zirka 45 Minuten Trainingsbelastung sind…

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Text: Friederike Fritz, Foto: Adrian Bozai