Wunder der Bewegung

Muskulatur und Bewegungsablauf
Eigentlich nehmen wir die ebenso flotte wie geschmeidige und ausdauernde Bewegung unserer Pferde als selbstverständlich hin. Was aber passiert genau im Pferdekörper, wenn die Muskeln beginnen zu arbeiten? Christina Kautzmann, die sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeit mit diesem Thema befasst hat, erläutert in diesem Artikel die Zusammenhänge ausführlich und detailliert.
Der Bewegungsapparat des Pferdes ist hoch entwickelt und spezialisiert. Das Pferd kann weite Strecken zurücklegen, um sich zu ernähren, und als Fluchttier hohe Geschwindigkeiten aufbauen. Seine Muskulatur zeichnet sich durch spezifische Anpassungen aus, die der natürlichen Evolution des Pferdes als Weidetier, einer jahrhundertelangen selektiven Zucht und der Anpassungsfähigkeit des Gewebes als Reaktion auf Training zuzuschreiben sind.
Neben der Muskulatur besitzen die Sehnen, Bänder, Gelenke und Knochen im Körper wichtige strukturelle und funktionelle Eigenschaften, die dafür sorgen, dass das Pferd sich fortbewegen kann.
Was passiert im Pferdekörper?
Die Skelettmuskelmasse macht bei weniger athletischen Pferderassen 42% und bei Vollblutrennpferden bis zu 57% des gesamten Körpergewichts des Pferdes aus. Die Muskeln werden überwiegend über Sehnen mit den Knochen verbunden.
Die Sehnen wiederum ermöglichen, dass die Kraft eines Muskels auf entfernt gelegene Knochen einwirken kann. Sehnenfasern bestehen überwiegend aus Bindegewebe und gehen in kollagene Faserbündel (Sharpey-Fasern) der Knochenhaut über, die sie fest im Knochengewebe verankern. Vom Muskel zur Sehne besteht der sogenannte myotendinöse Übergang.
Bänder, die ähnlich wie Sehnen aufgebaut sind, ebenfalls überwiegend aus Bindegewebe bestehen und in die Knochenhaut und das Knochengewebe übergehen, verbinden Knochenenden an den Gelenken und dienen den Gelenken als Stabilisierung.
Die Knochen und Gelenke, im weitesten Sinne das Skelett, stellen den passiven Bewegungsapparat dar und bieten dem aus Muskulatur bestehenden aktiven Bewegungsapparat mit den Sehnen und Bändern Ansatzpunkte.
Wunderwerk Faszien
Der Faszienkörper, dessen Eigenschaften noch nicht vollständig wissenschaftlich erforscht sind, erstreckt sich ohne Unterbrechung vom Kopf bis zu den Hufen und kapselt alle Gewebestrukturen ein. Er scheint eine wichtige Rolle als Kraftüberträger bei der Haltungs- und Bewegungsregulierung von Tieren zu spielen.
Die Entstehung von Bewegung
Der Bewegungsapparat des Pferdes ist ein multifaktorielles System. Für die Fortbewegung ist ein Zusammenspiel vieler Strukturen und Komponenten notwendig, allem voran der Muskulatur mit ihrem Einfluss und ihrer Wirkung auf Sehnen, Bänder, Gelenke und Knochen.
Alle Bewegungen sind das Resultat der Einwirkung der Muskeln, Sehnen, Bänder auf das Skelett, der Veränderung der Gelenkwinkel und der Stabilisierung des Tieres. Je effektiver deren Funktion ist, desto besser ….
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Zum Foto: Geschmeidige, kraftvolle Bewegungen sind nur möglich, wenn die von Natur aus angelegte, leistungsfähige Muskulatur unserer American Quarter Horses entsprechend trainiert wird. Foto: Katharina Paulik