Stuten-Management: Gut vorbereitet für die Zucht

Jetzt im Januar befinden sich die meisten Zuchtstuten bereits im letzten Drittel
der Gravidität. Gerade die Winterperiode stellt hohe Ansprüche an das Management trächtiger Stuten, wenn sie fit bleiben und ein vitales Fohlen gebären sollen. Tipps zur richtigen Haltung, Fütterung, Pflege und Gesundheitsvorsorge gibt der folgende Fachbeitrag.

Dass Zuchtstuten ein lebendes und gesundes Fohlen zur Welt bringen ist alles andere als selbstverständlich. Statistisch gesehen gelingt das lediglich bei etwa zwei Dritteln aller tragenden Stuten. Die Gründe für Fruchtbarkeitsstörungen, aber auch Probleme während der Trächtigkeit und Niederkunft sind vielfältig: defizitäre Haltungsbedingungen. gravierende Fütterungsfehler, mangelhafte oder gar fehlende Pflege- und Vorsorgemaßnahmen. Was ist zu beachten, um negative Folgen für die Gesundheit von Stute und Fötus zu vermeiden?

Licht, Luft und Bewegung
Zuchtexperten heben die Wichtigkeit ausreichender Bewegung von trächtigen Stuten hervor, damit diese mit einer guten körperlichen, auch muskulären Verfassung in die Geburt gehen. Ob die Stuten zusätzlich bewegt werden sollten, ist grundsätzlich von der Haltungsform abhängig. Wird die Stute zusammen mit anderen Pferden im Offenstall mit großem Auslauf und Bewegungsanreizen gehalten oder erhält sie auch im Winter täglich mindestens vier bis sechs Stunden Auslauf in der Gruppe auf großzügigen Koppeln, bewegt sie sich durch die Gruppendynamik von selbst genug. Die Angst mancher Züchter vor folgenschweren Stürzen auf unwegsamen oder rutschigen Böden im Winter ist meist unbegründet. Voraussetzung ist allerdings, dass etwaige Fremdstuten bereits im Sommer integriert wurden, sodass die Rangordnung in den Wintermonaten klar ist und sich die Gruppe den Bodenverhältnissen entsprechend vorwiegend im ruhigen Tempo bewegt. Aber selbst, wenn eine hochträchtige Stute einmal straucheln sollte, weil sie mit dem enormen Bauchumfang nicht mehr so gelenkig ist, bleibt das in der Regel folgenlos, sagen Tierärzte. Aborte durch Stürze sind äußerst selten und oftmals nicht alleinige Ursache, wenn etwas schiefgeht. Deshalb brauchen tragende Stuten zwar mehr Aufmerksamkeit und Fürsorge, sind aber wie alle Pferde Bewegungstiere, denen man dieses Grundbedürfnis nicht aus Übervorsicht verwehren darf. Viel Bewegung an der frischen Luft ist grundlegend für einen gesunden Allgemeinzustand in der Trächtigkeit. Steht die Stute vorwiegend in einer Box und kommt nur stundenweise auf einen kleinen Paddock, auf dem sie meist herumsteht, ist zusätzliche Bewegung notwendig. So können Zuchtstuten neben dem Freilauf teils bis sechs Wochen vor der Geburt geritten werden. Natürlich muss der Leistungsanspruch an das jeweilige Trächtigkeitsstadium angepasst werden. So sind beispielsweise anstrengende Galoppaden bei fortgeschrittener Trächtigkeit nicht mehr angezeigt und auch das Verhalten der jeweiligen Stute spielt eine Rolle. So gibt es Stuten, die schon ab dem sechsten Monat keinen Sattelgurt mehr akzeptieren. In diesem Fall kann man auf alternative Bewegungsformen wie Laufenlassen, Longieren und Spazierengehen ausweichen.
Sind die Zuchtstuten in Innenställen wie Boxen oder Laufställen untergebracht, muss unbedingt auf ausreichende Belichtung sowie eine gute Belüftung geachtet werden, um Schadgase und Stäube ab- und genügend Sauerstoff zuzuführen, raten Veterinäre. Auch die Einstreu sollte unbedingt von einwandfreier Qualität sein und darf genauso wenig wie sämtliche Futtermittel schimmelig oder anderweitig verunreinigt sein. Das ist für hochträchtige Zuchtstuten noch wichtiger als…

Hier den kompletten Artikel weiterlesen…

Text und Foto: Birgit van Damsen