Jungpferde: Rundum gesund

Die Absetzer gehen in den nächsten Wochen in ihren ersten Winter und müssen nicht nur den Witterungswechsel gesund überstehen, sondern auch die Trennung von der Mutterstute und häufig zudem den Einzug in ein neues Zuhause. Und auch Jährlinge befinden sich noch im Wachstum und für sie ändern sich ebenfalls häufig die Haltungs- und Lebensumstände, so dass der verantwortungsbewusste Pferdehalter sein besonderes Augenmerk auf die Versorgung der heranwachsenden Pferde hat.

Besonders gravierend ist der Einschnitt für die Absetzer, die von ihren Müttern getrennt werden und danach entweder beim Züchter in einer Gruppe Gleichaltriger den ersten Winter verbringen oder zu einem neuen Besitzer wechseln. Gerade im letzten Fall, wenn das junge Pferd in eine völlig neue Umgebung kommt, sollte darauf geachtet werden, dass sowohl Impfungen und Entwurmungen auf dem neuesten Stand sind, damit das Pferdekind über eine gute Immunabwehr verfügt, die es den Wechsel gesund überstehen lässt.

Impfschema einhalten!
Neben einer Immunisierung gegen Tetanus sollten die Fohlen bzw. Absetzer ab sechs Monaten nun auch gegen Equine Herpesinfektionen und Equine Influenza geimpft werden, vor allem, wenn sie in eine fremde Umgebung kommen und dort mit neuen Herdengenossen zusammengeführt werden. Dies gilt natürlich auch für Jährlinge und Pferde, die zwei- oder dreijährig in einen Ausbildungsstall umziehen: Auch sie sollten solide durchgeimpft sein. Die Erstimmunisierung erfolgt im Idealfall noch im alten Stall, gerne auch die zweite Impfung vier bis sechs Wochen später. Übrigens: Zahlreiche Tierärzte empfehlen, aufgrund der Belastung für das Immunsystem die Impfungen gegen Tetanus, Influenza und Herpes zeitlich zu trennen und im Abstand von zirka ein bis zwei Wochen zu verabreichen.

Dem Wurm keine Chance geben!
Ebenso wichtig ist – gerade für die noch für Parasitenbefall anfälligen Absetzer – das regelmäßige Entwurmen. Ein konstantes, striktes Schema sollte hier eingehalten werden, denn mangelhafte Parasitenkontrolle kann zu Wachstumseinbußen und gesundheitlichen Problemen führen. Deshalb sollten Jungpferde frühestens ab einem Alter von drei Jahren auf das Modell der selektiven Entwurmung umgestellt werden.
Im ersten Lebensjahr werden die Fohlen/Absetzer alle zwei bis drei Monate entwurmt, wobei in den ersten sechs Monaten die Wirkstoffe Pyrantel oder Fenbendazol zum Einsatz kommen. Erst ab dem sechsten Lebensmonat können makrozyklische Laktone verabreicht werden. Wer ganz sicher gehen möchte, führt zudem regelmäßige diagnostische Kotuntersuchungen zur Kontrolle der Wurmbelastung bzw. der Wirksamkeit der Entwurmung durch.

Schon jetzt die Hufe pflegen!
Bereits bei der regelmäßigen Hufbearbeitung der Mutterstute hat der Schmied oder Huftechniker sich die Fohlenhufe sicherlich genauer angeschaut und sie altersentsprechend leicht bearbeitet bzw. bei eventueller Fehlstellung entsprechende Korrekturen eingeleitet. Wenn nicht, ist es jetzt allerhöchste Zeit, sich um die Hufe des Youngsters eingehend und regelmäßig zu kümmern. Nun sind Bänder, Sehnen und Gelenke noch weich und – natürlich in Grenzen – formbar, nun kann eine Korrektur von Fehlstellungen noch erfolgreich sein. Es kann jedem Fohlenbesitzer nur dringend geraten werden, einen echten Fachmann auf diesem Gebiet ans Pferd zu lassen, um spätere gesundheitliche Probleme und Leistungseinbußen zu vermeiden. Viele früh in Rente geschickte Pferde könnten noch laufen, wenn ihre Hufe in den Jahren des Heranwachsens nicht vernachlässigt worden wären.
Wer auf gute Hufbearbeitung und wie oben beschriebene akribische Gesundheitsvorsorge setzt, investiert in die Zukunft. Und die sollen ja alle kleinen American Quarter Horses haben…

Text: Friederike Fritz, Foto: Klaus Georgi