American Quarter Horse-Hengste im Rampenlicht

DQHA Hengstkörung in Aachen 2023 bei der Q23

Während Stuten, Fohlen und Wallache bereits über den Sommer hinweg auf den Höveler DQHA Fohlen- und Stutenschauen glänzen durften, steht für die American Quarter Horse-Hengste im Oktober im Rahmen der Q23 ihr großes, züchterisches Highlight an: die DQHA Hengstkörung. Dort werden die Besten der Besten gesucht und mit dem wertvollen Prädikat „gekört“ ausgezeichnet.

Hengsteigentümer aus dem In- und Ausland haben die Chance, ihren Hengst bei der DQHA Hengstkörung in einem der schönsten Reitstadien Deutschlands interessierten Stuteneigentümern und Fans des American Quarter Horse vorzustellen. Eine fachkundige Körkommission prüft die vorgestellten Pferde auf Herz und Nieren, denn nur die Besten sollen das Prädikat „gekört“ führen dürfen.

Der Weg zur DQHA Hengstkörung
Über die DQHA Zuchtabteilung können Hengsteigentümer ihren Körungskandidaten anmelden, die Anmeldeformulare werden auf der DQHA Homepage bereitgestellt.
Hengste müssen für die Teilnahme mindestens drei Jahre alt sein und eine Abstammung über drei Generationen nachweisen können.
Im Körungsring stellen sich die Hengste dann den fachkundigen Blicken der Körkommission, die aus erfahrenen Fachleuten der Szene besteht. Neben der DQHA Zuchtleitung sind DQHA Zuchtrichter und/oder ein fachlich ausgebildeter Tierarzt Teil der Körkommission, die über das Urteil „gekört“ oder „nicht gekört“ entscheidet. Außerdem kann das Urteil „vorläufig nicht gekört“ erfolgen: Sollte der vorgestellte Hengst dieses Urteil erhalten, erhält er eine Mindestfrist, nach deren Ablauf er wieder zur Körung vorgestellt werden kann. Dies kann dann der Fall sein, wenn von der Körkommission die Möglichkeit gesehen wird, dass zum Zeitpunkt der eigentlichen Vorstellung die Selektionsmerkmale „Exterieur unter besonderer Berücksichtigung des Bewegungsablaufes“ und/oder „Zuchttauglichkeit“ sowie „Gesundheit“ nicht erfüllt sind, jedoch erwartet wird, dass der Hengst sie zukünftig erfüllen kann.
Von dieser Ausnahme abgesehen gilt: Einmal bei einer Körung vorgestellt, kann der Hengst nicht noch einmal vorgestellt werden.
Wer sich nun fragt, warum er seinen Hengst auf der Körung vorstellen sollte, dem gibt DQHA Zuchtleiterin Ronja Hagedorn, die auch Mitglied der Körkommission bei einer DQHA Hengstkörung ist, die Antwort: „In anderen Zuchtverbänden wird ein Hengst erst offiziell zur Zucht eingesetzt, wenn er gekört ist. Das zeigt, wie wichtig die Körung ist. Die Körung ist sowohl ein Prädikat als auch eine Selektionsveranstaltung. Die Körung selbst, die als Sammelveranstaltung durchgeführt wird, bietet sowohl der Körkommission als auch dem interessierten Züchter einen Vergleich zwischen den verschiedenen Hengsten.“

Was muss der Hengst bei einer Körung zeigen?
Bei der Körung wird der Hengst zunächst anhand der sogenannten Pflasterprobe im Schritt und Trab an der Hand beurteilt. Hierbei wird das Pferd auf hartem Boden der Körkommission an der Hand vorgeführt. Danach geht es in die Showarena: Dort wird der Hengst im Stand sowie beim Laufen an der Dreiecksbahn beurteilt, bevor er seine Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp an der Longe zeigen muss.
„Der Hengst sollte in einem guten, gepflegten Zustand vorgestellt werden. Ich empfehle, rechtzeitig mit dem Aufbautraining zu beginnen. Eine souveräne Vorstellung wie sicheres Führen, ruhiges Stehen, einen sauberen Zirkel an der Longe laufen, fremde Menschen akzeptieren und den Gesundheitscheck wie Zähne zeigen lässt sich zuhause gut üben und sehe ich auch als Grundvoraussetzung an. Idealerweise wurde der Hengst bereits als Fohlen prämiert. Generell sollte jeder Hengst, der als Zuchttier eingesetzt werden soll, an einer Selektionsveranstaltung teilnehmen. Das Wichtigste, was der Hengst mitbringen muss, ist es, rassetypisch für das American Quarter Horse zu sein“, ergänzt Ronja Hagedorn.

Körungssieger winkt Preisgeld und Trophy
Höveler stellt als zuverlässiger Sponsor der DQHA auch der Hengstkörung ein sattes Preisgeld zur Verfügung: Der Körungssieger erhält neben dem begehrten Prädikat noch 300 Euro Preisgeld, eine der wunderschönen Siegertrophys von Ellen Welten-Louwers sowie eine spektakuläre Blumenschärpe.
Zudem winkt jedem Hengst, der gekört wird, der Aufstieg in die höheren Zuchtbücher der DQHA – und damit das Gütesiegel für den züchterischen Einsatz. Viele Stuteneigentümer legen großen Wert darauf, einen gekörten, von einer objektiven Körkommission beschriebenen Hengst für ihre Stuten auszuwählen, weil so in jedem Fall gewährleistet wird, dass das Vatertier des potentiellen Fohlens von hohem züchterischen Wert und ein Aushängeschild des Zuchtziels des American Quarter Horse ist. „Der engagierte Stutenbesitzer kann anhand der beurteilten phänotypischen Merkmale der Hengste Schwächen der eigenen Stute durch gezielte Anpaarung entgegenwirken – Stichwort Zuchtfortschritt. Mit einem beispielsweise nicht gekörten Hengst, der nur eine außergewöhnliche Farbe hat, bleibt eine gezielte Merkmalsverbesserung ein Glücksspiel“, gibt die DQHA Zuchtleiterin zu bedenken.

Körung und Leistungsprüfung in Aachen möglich
Im Rahmen der Q23 wird auch die Möglichkeit angeboten, alle Hengste ab vier Jahren zur Leistungsprüfung anzumelden. Mit der Leistungsprüfung unter dem Reiter werden die Interieur-Eigenschaften des Pferdes bewertet. Geprüft wird an einem von der DQHA im Zuchtprogramm festgelegten Pattern – wahlweise Allaround oder Reining. Besonderes Augenmerk hierbei liegt auf der Rittigkeit sowie den Grundgangarten des Hengstes.
DQHA Zuchtleiterin Ronja Hagedorn sagt zur Leistungsprüfung: „Die Leistungsprüfung ist ein weiteres, wichtiges Selektionsverfahren. Interieur, Mind und Will to Please zeigen sich dann doch am stärksten in der Trainierbarkeit und Leistungsbereitschaft unter dem Reiter. Höchstens ein Prozent der Pferde landet im Spitzensport, der Großteil der gezüchteten Pferde wird von Freizeitreitern geritten und muss von diesen auch händelbar sein. Ein Foto oder Video sagt mir als Stutenbesitzer leider nur sehr wenig über das Interieur des Hengstes, da ist eine erfolgreich abgelegte Leistungsprüfung ein echtes Gütesiegel.“
Wer Interesse hat, seinen American Quarter Horse-Hengst bei der diesjährigen DQHA Hengstkörung in Aachen vorzustellen, kann sich bereits jetzt an die DQHA Zuchtabteilung wenden. Wir prüfen gerne vorab mit Ihnen, ob Ihr Hengst alle Voraussetzungen für eine Teilnahme erfüllt und stehen bei weiterführenden Fragen rund um das Thema Körung gerne zur Verfügung. Wenden Sie sich einfach an zucht@dqha.de oder direkt an die Mitarbeiterinnen der DQHA Zuchtabteilung zu den üblichen Telefonzeiten (Montag – Freitag: 10-12 Uhr).

Text: Ann-Kathrin Burkl, Foto: Dirk Tubbesing