Der Westernsattel

Moderne Materialien im traditionellen Outfit 

Der Westernsattel hat eine lange Tradition im Einsatz bei allen Tätigkeiten, die auf einer Ranch vom Pferd aus erledigt werden mussten und heute noch müssen. Kurze, heftige Sprints, schnelle Wendungen, das Ropen von Rindern steckt er locker weg. Ebenso bietet er dem Cowboy über stundenlanges Reiten hinweg einen bequemen, ermüdungsfreien „Arbeitsplatz“, trotzt Wind und Wetter und ist äußerst langlebig. Aber ist er in dieser Form noch zeitgemäß oder gibt es ihn schon, den modernen Westernsattel?

Moderne Parameter, wie wir sie heute kennen und anwenden, spielten eine doch eher untergeordnete Rolle bei der Arbeit auf der Ranch: Passform und Gewicht zum Beispiel. Der Sattel war der wertvollste Besitz eines Cowboys und überlebte meist mehrere Generationen von Pferden. Gesattelt wurde täglich einmal, da spielte für den durchtrainierten Cowboy das Gewicht eine eher untergeordnete Rolle, es stand für Unverwüstlichkeit. Ob ein solcher Sattel allerdings immer perfekt und jedem Pferd passte, bleibt zu bezweifeln. Und Correction Pads gab es auch nicht…

Heute, in der modernen Sport- und Freizeitreiterei im Westernsattel, sieht man das Thema „Sattel“ mit etwas anderen Augen. Passen muss er, sowohl dem Pferd als auch dem Reiter, beiden ausreichend Bewegungsfreiraum bieten, er sollte nicht zu lang, zu schwer, zu groß sein, gut aussehen und – ein Wunsch vieler Reiter – an eventuelle Veränderungen des Pferdes anpassbar sein. 

Der Tradition verbunden mit modernen Wünschen

Dennoch sind gerade Westernreiter den Traditionen sehr verbunden und wollen diese auch optisch in ihrer Ausrüstung zeigen. Moderne und Tradition müssen sich also im Westernsattel vereinigen, um den größtmöglichen Nutzen für Pferd und Reiter zu bieten. „Modern“ im ganz anderen Sinne als das eingesetzte Material betreffend ist auch der Trend zu Individualisierung. Und da sind – in diesem Falle dem Reiter – kaum Grenzen gesetzt. Schaut man sich den Westernsattel im Vergleich zu Sätteln anderer Reitweisen an stellt man fest, dass die Bandbreite an Variationen eines Westernsattels hinsichtlich Style und Optik, aber auch Passform, Gewicht und Ausstattung immens groß ist. „Materialien, Länge, Gewicht, Passform – kaum ein Faktor, der heute nicht variiert werden kann“, so Roland Dürr von Hi Tack and Saddles. „Der Reiter kann sich sogar für eine traditionelle Optik entscheiden, aber trotzdem modernste Technik und Innenleben in seinem Sattel verbaut haben. Ein gutes Beispiel hierzu sind unsere Buckaroos mit Equiflex Sattelbaum“. 

Flexibilität begann vor mehr als 20 Jahren

Der Pionier unter den modernen Sattelbäumen ist in der Tat der seit über 20 Jahren ständig weiterentwickelte und verbesserte Equiflex, der damals die Ära der teilweise flexiblen Sattelbäume einläutete und den Gedanken an moderne, anpassungsfähige Materialien überhaupt erst aufkommen ließ. Von ihm gibt es laut Dürr inzwischen über 350 verschiedene Passformen, die zusätzlich noch kundengerecht variiert werden können. „Auch an die ganz verschiedenen Anforderungen und Reitergewichte haben wir gedacht und bieten deshalb unterschiedliche Härtegrade und Festigkeiten dieser Bäume an“, so Roland Dürr. „Von deutlich flexibel bis annähernd starr variiert hier das Spektrum.“ 

Dass „traditionell nicht schlecht heißt und modern nicht zwingend gut“ bestätigt Birgit Thoma von J. v. G. Saddle Innovations. Vielmehr sollten moderne Westernsättel auf die neuen Bedürfnisse vieler Westernreiter abgestimmt sein. Wer also klassische Rinderarbeit betreibt, sei es im Sport oder in seiner Freizeit, ist mit einem traditionellen Holzbaum, der extrem stabil, aber dafür auch schwer ist, besser bedient. Die Gruppe dieser Westernreiter ist jedoch überschaubar. 

Zahlreich dagegen sind die Reiter, die sich einen leichteren, komfortablen und dabei passgenauen und bequemen Westernsattel wünschen, in dem sie viele Stunden unterwegs sein können. Hierfür und auch für die Vielzahl western gerittener Pferde jenseits der typischen Rassen bietet der moderne Westernsattelmarkt passende Möglichkeiten….

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Foto: Patrick Thoma, J. v. G. Saddle Innovations