Monumental

Reiten im Monument Valley

Jahrzehntelang hat Marion Schwartzkopff davon geträumt, einmal im Monument Valley zu reiten, seit sie den ersten Western mit John Wayne gesehen hatte. Mit „Bonanza“, „Rauchende Colts“ und „Am Fuß der Blauen Berge“ groß geworden bleibt das, zumal wenn man dann auch noch pferdeversessen ist, vermutlich nicht aus. Vor kurzem hat sie sich ihren lebenslangen Traum endlich erfüllt und lässt uns an ihrem Abenteuer teilhaben!

Die Spuren des Berglöwen sind recht frisch, höchstens zehn Stunden alt. Tye Goodman ist sich da ganz sicher, denn klar grenzten sich die Umrisse der Pfoten vom gelben Sand ab, die Ränder waren noch scharf konturiert und nicht verwischt. Und er muss es ja wissen, er ist Navajo, ein Native American – als ich Kind war, haben wir Indianer gesagt. Die Navajo selber nennen sich übrigens selber Dineh (Diné) und sind der zweitgrößte Stamm der USA.
Ich hatte nicht gewusst, dass es hier, im Monument Valley, Berglöwen gibt. „Man bekommt sie auch nie zu Gesicht“, erklärt Tye, als er wieder auf seinen Quarter Horse Wallach steigt, „sie sind scheu, nachtaktiv und verirren sich selten ins Valley“. Hier im „Valley“, wie das Oljato Monument Valley von den Dineh genannt wird, müssen sie sich nämlich mit karger Kost wie Präriehasen oder Erdhörnchen zufrieden geben, Antilopen gibt es hier schon seit Hunderten von Jahren nicht mehr. Es müsste schon ein seltener Zufall sein, wenn ihm ein krankes Fohlen oder eine alte Stute der wenigen kleinen Mustangherden, die das Valley durchstreifen, zum Opfer fiele. Also reiten Tye und ich weiter. Ich sitze heute auf einem großen Schimmel, gestern ritt ich seinen Fuchs.

Hollywood lässt grüßen im Monument Valley
Das Monument Valley ist eine Hochebene an der Grenze von Utah und Arizona. Die Talsohle liegt rund 1.700 Meter über dem Meeresspiegel, darüber erheben sich seine Felstürme, Felsennadel und bizarren Tafelberge zum Teil nochmal 300 Meter höher. Das Klima im Valley ist im Sommer warm, im Schnitt so um die 30 Grad, eine sehr trockene Hitze, denn viel Niederschlag fällt nicht. „Im Winter wird es hier oben oft schneidend kalt. Es fällt sogar Schnee und es gibt auch mal Minusgrade“, meint Tye. Doch an diesem Tag – es ist 11 Uhr und schon 29° Grad warm – fällt es mir schwer, dem Navajo das zu glauben.

Überwältigende Schönheit
Das Monument Valley ist wirklich überwältigend, noch viel schöner als ich es mir all die Jahrzehnte, die ich davon nur träumten konnte, vorgestellt hatte: Vor dem Hintergrund des in Utah scheinbar immer blauen Himmels wechselt der Sand von Zinnoberrot bis zu fahlem Gelb, felsiger Untergrund wechselt mit meterhohen Sanddünen. Immer wieder wird die Szenerie grün getupft von harten Büschen und Gräsern. Und dann diese Felsen! Über 50 Millionen Jahre haben Wind und Wetter aus dem weichen Sandstein spektakuläre Gebilde geformt…


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Text und Fotos: Marion Schwartzkopff