Mehr Western geht nicht….

Tombstone – Arizona

Ursprünglicher und authentischer wird wohl kaum eine Dude Ranch in Arizona sein:  

Fernab vom Massentourismus in den Ausläufern der Sonora Wüste im warmen Süden des Bundesstaates liegt unweit der mexikanischen Grenze die Tombstone Monument Ranch. Unsere USA-Autorin Nina Jäger war dort und lässt uns an ihren Erlebnissen teilhaben. 

Geprägt durch Legenden wie den Apachenhäuptling Geronimo und dem berühmten Duo Wyatt Earp und Doc Holliday finden wir die Ranch nur ein paar Meilen entfernt von der „Town Too Tough to Die“. Und ihren Namen trägt sie zu Recht, die ehemalige Boomtown Tombstone (Tombstone, engl. „Grabstein“, Anmerkung d. Red.).  

„Du wirst nichts finden außer deinen Grabstein!“ warnten Mitstreiter und Freunde den Abenteurer und Geologen Edward L. Schieffelin, der im 19. Jahrhundert in Arizona nach Gold suchte. Am Ende fanden viele seiner Leute den Tod, doch nach langer Suche stieß Schieffelin schließlich auf Silber, welches sich im Jahre 1878 als durchaus wertvoll herausstellte. 

Silberrausch prägte die Stadt

Im darauffolgenden „Silberrausch“ entstand blitzschnell eine Stadt, die heute noch bewohnt und magischer Anziehungsplatz für westernbegeisterte Touristen aus aller Welt ist. Das Grabmal Ed Schieffelins, der die Stadt gründete und ihr ihren Namen gab, ist nur einige hundert Meter von der Tombstone Monument Ranch entfernt. 

Authentische Ranch mit dem Charme vergangener Zeiten

Die Ranch versetzt ihre Besucher mit ihrem authentischem Charme und ihrer perfekten Lage in die Zeit von Goldsuchern und Revolverhelden zurück.  

Damals schon waren Land und Leute auf die Kraft und Mobilität der Pferde angewiesen und Züchter und Rancher waren besonders von dem Mut und der Schnelligkeit der American Quarter Horses begeistert. Die Tombstone Monument Ranch, die an eine Filmkulisse aus einem alten Western erinnert, bietet die Möglichkeit, an geführten Trail Rides durch die wilde Natur Arizonas teilzunehmen. Auch Anfänger und Familien erleben hier auf dem Rücken zuverlässiger Ranchpferde ein tolles Programm und wer seinen Urlaub auf dem Rücken von echten Westernpferden genießen möchte, ist hier genau am richtigen Ort. 

Vielseitiges Reitangebot

Das Reitangebot der Ranch ist vielfältig und für alle Level ist etwas dabei. Vom zweistündigen History Ride durch die alten Minen und vorbei am Tombstone Monument über Team Penning und Reitunterricht in der Arena oder einem ausgedehnten Ritt direkt nach Tombstone ist alles dabei. Aktivitäten und Unterhaltungsprogramm wechseln täglich und bieten bei einem längeren Aufenthalt die Möglichkeit, alles zu erleben, was man sich von einem Urlaub mit tollen Pferden und dem Lifestyle des Wilden Westens Arizonas wünscht.  

Oft kommen Rancher und andere Cowboys aus der Region auf die Ranch, binden ihre Pferde vor dem Saloon an und genießen die Gastfreundlichkeit und die vielfältige Auswahl im Old Trappman Saloon der Ranch. 

Alles, was Cowboys und Cowgirls sich wünschen

Perfekt gelegen, traumhaft ruhig und doch stadtnah wartet die Tombstone Monument Ranch auf ihre Cowboys und Cowgirls aus aller Welt. Die fleißigen Mitarbeiter, die stets ein Ohr für ihre Gäste haben, tun alles, um für den authentischen Ranch-Stil zu sorgen, hier im sonnigen Grand Canyon State. 

Arizona Bill etwa, der seit Jahren in Tombstone lebt und auf der Tombstone Monument Ranch als ältester Mitarbeiter tätig ist, bietet geführte Ghost-Tours in Tombstone an. Auf der Ranch kümmert er sich liebevoll um die Reiter und Pensionsgäste wie etwa beim traditionellen Chuckwagon Breakfast mit Blick auf den Pferde-Corral, wo die Wrangler morgens die Pferde für ihre Gäste fertig machen. 

Wem es das Reiten nicht wild genug war, der versucht es am Nachmittag wie ein echter Revolverheld aus alten Zeiten und kann nach einer kurzen Sicherheitseinweisung mit Bill auf den Schießplatz, wo Winchester, Revolver und Shotgun bereitliegen. Die „Town Too Tough to Die“ lädt zudem dazu ein, auf den Spuren des 19. Jahrhunderts die Silberminen zu besuchen oder sich die Shows der Reenactors beim „OK Corral Gunfight“ anzuschauen, wo sich einst Wyatt Earp und seine Brüder wilde Schießereien lieferten. 

Service wird groß geschrieben

Auf der Tombstone Monument Ranch befinden sich Gästezimmer, Suiten und Ranchhäuser, die thematisch dem Wilden Westen Süd-Arizonas entsprungen sind. So kann man etwa im „Stagecoach Room“ oder im „Jail“ übernachten. Die Doc Holiday Suite lädt auf die Terrasse zum Relaxen ein, mit Blick auf die Dragoon Mountains im Cochise County, einer riesigen Gebirgskette, die sich vor der Ranch erstreckt und bei Sonnenuntergang in die schönsten Farben getaucht wird. 

Auch bei der Verpflegung bleiben keine Wünsche offen: Vielfältig und großzügig wird dreimal täglich leckere Ranchküche serviert, so dass man nach einem flotten Ritt und einer Abkühlung im Poolbereich ordentlich schlemmen kann! Auch europäische Kost fließt in den wechselnden Speiseplan der Ranch ein und gerne werden nach Bedarf auch vegetarische Speisen zubereitet.  

Am Abend bietet der wundervoll detailliert gestaltete Old Trappman Saloon ein wechselndes musikalisches Programm und man wird automatisch vom City Slicker zum Whiskey schlürfenden Teilzeit-Cowboy!  

Sattelfeste Reiter kommen voll auf ihre Kosten

Ich wähle bei meinem zweiten Besuch der Tombstone Monument Ranch den „Tequila Ride“ und zwei „Fast Rides“, welche für etwas sattelfestere Reiter eine tolle Abwechslung bieten. Es ist ein einmaliges Erlebnis, mit seinem flinken American Quarter Horse über den Wüstenboden zu galoppieren und in vollem Tempo und mit scharfen Kurven den wunderschönen Kakteen auszuweichen. Die ausgewaschenen Sandwege laden zu einem flotten Trab ein und man hinterlässt nichts außer einer weißen Staubwolke. 

Hier und da wird auch für ein Erinnerungsfoto angehalten und die Cowgirls der Ranch knipsen ein wunderbares Bild mit der Reitergruppe vor den in gelber Farbe leuchtenden Cottonwood Trees, gleich neben der 1904 geschlossenen Railroad Bridge. 

Meine Stute kooperiert, als hätte sie nie etwas anderes gemacht und beweist auch später einen kühlen Kopf wie so oft bei den zuverlässigen AQHs, als bei unserem „Fast Ride“ im vollem Tempo plötzlich eine Herde wilder Kühe auftaucht. Ich freue mich schon, auf dieser kleinen goldenen Quarterstute die nächsten Tage weitere tolle Ausritte erleben zu dürfen. 

Fazit: Wer also hinter wirbelnden Tumbleweeds her reiten oder zwielichtigen Gestalten im stadtbekannten Doc Holiday Saloon in der „Town Too Tough to Die“ begegnen möchte, ist auf der Tombstone Monument Ranch perfekt aufgehoben. Denn: „Yeeehaaaaw, das IST der Wilde Westen!“ 

Text und Foto: Nina Jäger