Stoffwechselerkrankungen

Haltung & Fütterung sind ausschlaggebend für das Wohlergehen des Pferdes

Stoffwechselerkrankungen sind leider auch beim American Quarter Horse in aller Munde und gelten als haltungs- und nutzungsbedingte Zivilisationskrankheit: Unangepasste Fütterung, haltungsbedingter Stress und zu wenig Bewegung gelten als Hautursachen für einen entgleisten Stoffwechsel, der zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann. In vielen Fällen lässt sich dies vermeiden bzw. kann das betroffene Pferd über eine angepasste Fütterung und adäquate Haltung ein beschwerdefreies Leben führen.

Im Falle der Fehlfunktion des Stoffwechsels können die Ausscheidungsorgane Leber, Niere und Darm nicht mehr optimal arbeiten, was dazu führt, dass Stoffe, die eigentlich ausgeschieden werden müssten, im Pferdekörper verbleiben. Ganz klar, dass dies über kurz oder lang zu gesundheitlichen Problemen führt. Aber wie kommt es dazu?
Ganz einfach: Zu wenig Bewegung – besser gesagt Arbeit – und häufig daraus resultierender haltungsbedingter Stress sowie vor allem eine in vielen Fällen weit über den Bedarf des Pferdes hinausgehende Fütterung machen unsere Vierbeiner krank.

Warum ist die Fütterung häufig „schuld“?
Aus einfachem Grund: Unsere Quarties heute sind schlichtweg wohlstandverwöhnt. Ein Leckerli hier, ein Zusatzhäppchen dort, heute nur ein kleiner Spaziergang, schließlich wurde gestern eifrig trainiert, Bodenarbeit ist schließlich auch „Arbeit“ (aber eben nicht die, die Kalorien verbraucht)…
Früher, als Pferde noch Nutztiere waren und tagtäglich wirklich Leistung bringen mussten, bekamen sie in erster Linie Gras im Sommer und Raufutter in den Wintermonaten – übrigens von Magerwiesen mit hohem Kräuteranteil. Wer beim Einsatz vor dem Pflug oder Wagen ordentlich Kalorien verbrauchte, bekam zusätzlich noch einen Scheffel Hafer. Ranchpferde wurden nach einem arbeitsreichen Tag nach Feierabend einfach auf die Weide entlassen, Hafer kannten die wenigsten, eventuell gab es mal eine Handvoll gemähte oder im Winter getrocknete Luzerne.
Das sieht heute ganz anders aus. Häufig werden unsere eher zurückhaltend bewegten Freizeitquarter – und dazu gehören auch die meisten Turnierpferde – hoffnungslos überversorgt. Zu wenig gutes, langfasriges Raufutter auf der einen Seite und viel zu viel Zucker und Protein auf der anderen Seite können die Darmflora dauerhaft schädigen. Weiden und Wiesen werden immer artenärmer und zuckerreiches Hochleistungsgras verdrängt wertvolle Kräuter.


Text: Friederike Fritz, Foto: Andreas Krappweis

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