Mit Pferden auf Tour

Stress vermeiden!

Pferde zu transportieren ist heute zur Selbstverständlichkeit geworden. Dennoch bedeutet dies in vielen Fällen sowohl für Mensch als auch Tier jedes Mal Stress. Wir geben Hinweise, wie dies bestmöglich zu vermeiden ist. Die Lösung: ordentliches Training, passende Ausrüstung und ein sicheres Transportfahrzeug.

Frühmorgens im Reitstall: Der Pferdeanhänger ist für den Kurzurlaub gepackt, alle Fenster sind angesichts des sonnigen Wetters geöffnet. Die beiden American Quarter Horses Peppy und Pago sind mit Transportgamaschen, leichten Decken sowie stabilen Halftern und Stricken transportgerecht ausgestattet. Sie steigen ohne Zögern an ihren Menschen vorbei in den Anhänger, die Heckstangen können geschlossen und die Pferde, vorne bereits mit ihrem Heunetz beschäftigt, in aller Ruhe an den vorhandenen Anbindern eingehakt werden. Heckrampe schließen und los kann es gehen. Zeitaufwand insgesamt rund eine Minute.

Gut erlernte Routine mindert Stress

Das war nicht immer so und wird bei so manchen ängstlichen Pferden auch nicht unbedingt jedes Mal so perfekt funktionieren. In jedem Fall aber gilt: Die Tiere müssen möglichst früh, im Idealfall schon als Fohlen oder Youngster, an den Transport herangeführt und gewöhnt werden. Für Thies Böttcher, Horsemanship Trainer und Osteopath in Ammersbek bei Hamburg, ist „die Grundvoraussetzung für ein stressfreies Einsteigen volles Vertrauen. Das beginnt im Grunde schon im täglichen Umgang. Die konkrete Vorbereitung für das Verladen geschieht dann über korrektes Führen, Bodenarbeit und Gewöhnen an enge Gassen, die zum Beispiel über Strohballen aufgebaut werden“. Klappt es trotz allem gar nicht, ist laut Böttcher auch zu überprüfen, ob womöglich chronischer Schmerz als Stressfaktor vorliegt.
Bloßes Einsteigen und Füttern in der für sie zunächst unheimlichen Kiste reicht allerdings nicht aus. Anfangs nur sehr kurze Fahrten, von wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde sollten es schon sein, bevor es mit einer ersten längeren Reise ernst wird. Wer sich das selbst nicht zutraut, sollte sich an einen erfahrenen Trainer wenden. „Wird nur selten gefahren, empfiehlt es sich auch später, gelegentlich eine „Trockenübung“ durchzuführen. Dann wird es am Reisetag kaum Probleme geben“, so Thies Böttcher.

Der Klassiker im Pferdetransport: der Anhänger

Das Verladetraining ist aber nur ein Aspekt, das Transportmittel der andere. Der Klassiker ist der Pferdeanhänger. Technische Sicherheit sollte eine Selbstverständlichkeit sein, obwohl einem beim Anblick einiger Uralt-Modelle auf Reitstallparkplätzen da durchaus Zweifel kommen können. Für die Pferde sollte der Innenraum, soweit möglich, einladend sein. Dazu gehören helle Wände, Klappfenster für Licht und Luft, ein Heunetz zur Beschäftigung für längere Fahrten.

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Text: Doris Jessen, Foto: Doris Jessen