Rundum gesund

Fütterung, Hautgesundheit und glänzendes Fell bilden einen Kreislauf

Während die meisten Pferde im Winter ein flauschiges Fell tragen, zeigen sie im Sommer buchstäblich, was in ihnen steckt: Das Fell glänzt, die Haut ist elastisch und schuppenfrei – dank passender Fütterung und Pflege. Aber wie gelingt das Zusammenspiel zwischen Nährstoffaufnahme, gesunder Haut und glänzendem Fell?

Zweimal im Jahr zu den Zeiten des Fellwechsels geben wir Pferdebesitzer richtig Gas in Sachen Zusatzfutter. Da wird mit allem, was den (Haut-)Stoffwechsel anregt, aufgefahren – beispielsweise mit Öl, das literweise im Futtertrog landet. Kaum ist im Frühsommer der Pelz gewechselt und das Pferd steht auf der mehr oder weniger guten Weide: Funkstille. Dann soll das frische Grün alle Anforderungen an eine gesunde Ernährung und allem, was damit zusammenhängt – nämlich glänzendes Fell und gesunde Haut – abdecken. Funktioniert nicht, wie Sie sich schon denken können, oder?!
In den Sommermonaten machen Hitze, Staub, Insekten und häufig auch unzureichende Futterzusammenstellungen es dem Pferd schwer, stets glänzend dazustehen. Da juckt der Schweif, schuppt die Haut und überhaupt sieht das Pferd nach ein paar Wochen Weide eher etwas „angeschubbelt“ aus. Was tun?

Wahre Schönheit kommt von innen

Dieser Spruch, den viele noch von ihrer Großmutter kennen, trifft es, wenn auch in abgewandelter Bedeutung, ziemlich gut: Zunächst einmal gilt es, das Pferd auch in den Sommermonaten von innen mit gutem Futter und angepassten Futterzusätzen bestmöglich zu unterstützen. Dazu gehören wie auch in der Fellwechselphase hochwertige Omega-3-Fettsäuren, bereitgestellt in Leinsamen oder Leinkuchen, Leinöl oder auch Schwarzkümmelöl. Mit Letzterem können übrigens kleine Hautprobleme wie schuppige, trockene Haut oder leichte Scheuerstellen auch äußerlich erfolgreich behandelt werden. Die über das Futter verabreichten „Schmierstoffe“ kommen verstoffwechselt früher oder später auf der Haut an und halten diese nicht nur elastisch, sondern sorgen für einen schützenden Film aus Hauttalg, der wiederum beim täglichen Putzen auf dem Haarkleid verteilt für den erwünschten Glanz sorgt. Eigentlich ganz einfach.
Weitere Nährstoffe in Sachen Haut und Fell, aber auch Hornbildung sind das auch als Biotin bekannte Vitamin H, Methionin (schwefelhaltige Aminosäure), Zink, Kieselsäure (Silicium) und letztendlich auch Kupfer und Selen. Bei einer langfristigen Gabe von Biotin kann neben der hautunterstützenden Komponente auch in Sachen Hufwachstum und Hornqualität häufig ein Erfolg verbucht werden. Allerdings sollte man auf einen möglichst hohen Biotingehalt im betreffenden Zusatzfutter achten. Drei bis vier Milligramm pro 100 kg Lebendgewicht sollten es schon sein, um langfristig Erfolge zu verbuchen. Dies kann einige Zeit dauern, deshalb wird eine Dauerfütterung von mindestens sieben bis neun Monaten empfohlen.
Damit die hochwertigen Futterzusätze auch dort ankommen, wo sie benötigt werden, muss die Verdauung des Pferdes ebenfalls tipptopp funktionieren. Eine gestörte Verdauung oder ein nicht optimal arbeitender Darm kann das Futter mit allem, was dazu gehört, nicht ausreichend verwerten und dementsprechend kommen dann die wertvollen Inhaltsstoffe auch nicht oder nicht in ausreichender Menge dort an, wo sie hinsollen. Produkte, die auf hochwertigen Hefen basieren, verhelfen zu einer gesunden Darmflora und unterstützen damit den Stoffwechsel des Pferdes. Vor allem, wenn das Pferd unter Kotwasser leidet, nach der Gabe von Antibiotika oder bei offensichtlichen Verdauungsproblemen können diese Produkte für eine ausgeglichene Darmflora und damit optimale Futterverwertung sorgen.
Auch die Entlastung von Nieren und Leber kann sinnvoll sein, denn diese beiden Entgiftungsorgane arbeiten im Idealfall Hand in Hand mit dem dritten Ausscheidungsorgan, der Haut.
Traditionell werden hierzu Bitterkräutermischungen und Artischocken-Extrakte angewendet. Nicht nur Pferde mit schlechten Leberwerten profitieren von den wertvollen, anregenden Inhaltsstoffen der Artischocke, sondern ganz generell sorgen die Auszüge dieser Pflanze für eine bessere Stoffwechselleistung, indem der für die Verdauung notwendige Gallenfluss erhöht wird.

Von der Fütterung zur Pflege

Wenn das Fell schon kurz und pflegeleicht ist, soll es auch strahlen – vor allem, wenn man sich mit seinem Vierbeiner in der Öffentlichkeit zeigt. Ob Fohlen- oder Zuchtschau, Turnier, Fotoshooting oder auch „nur“ ein gemeinsamer Ausritt am Wochenende, strahlend sauber, glänzend und gepflegt sollte es schon sein, das Pony.
Reicht für den Alltag die kurze Putzrunde mit Gummistriegel und Kardätsche, bietet sich für besondere Anlässe eine schonende Wäsche an: Viel – wenn möglich lauwarmes – Wasser, wenig Shampoo, ein weicher Schwamm und los geht’s. Apropos Shampoo: Die meis-ten Hersteller achten darauf, dass die Inhaltsstoffe hautschonend, pflegend und dem pH-Wert der Pferdehaut angepasst sind, nichtsdestotrotz lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Wie bei uns Menschen sollte auch hier auf Silikone, Mineralöle, Paraffine und synthetisches Glyzerin sowie Formaldehyd, Parabene, Phthalate (Weichmacher), Emulgatoren (PEGs) und aggressive Tenside verzichtet werden.

Hier den kompletten Artikel weiterlesen…

Text: Friederike Fritz, Foto: Adrian Bozai