Trail Riding

Mit dem American Quarter Horse Strecke machen

Ganz klar: American Quarter Horses sind „Draußen-Pferde“, denn ihre ursprüngliche Aufgabe war es, als vierbeinige Ranchhand den Menschen überallhin zu begleiten, wo es etwas zu tun gab.
Dieses Erbe ist auch in unseren modernen American Quarter Horses verankert. Vor allem aufgrund ihrer fürs Reiten in Wald und Flur prädestinierten Eigenschaften wie Athletik, Bewegungsfreude, Ruhe und Rittigkeit konnte unsere Lieblingsrasse überhaupt im Reiterland Deutschland Fuß fassen und so viele begeisterte Menschen in den (Western-)Sattel bringen.
Für das Reiten draußen braucht es nicht viel: ein ordentlich ausgebildetes AQH, einen motivierten Reiter und je nach Länge des Rittes und Witterung ein bisschen Equipment und wetterfeste Kleidung. Und schon kann es losgehen… Yeehaw!

Gerade unsere American Quarter Horses sind aufgrund ihrer Athletik und ihres Minds die idealen Partner für lange Ausritte und unbeschwerte Stunden in der Natur. Dass der Outdoor-Trend auch viele andere erfasst hat, macht sich jedoch häufig bemerkbar: Draußen wird es immer voller und häufig gelten Reiter als rücksichtlos, wenn es um das Miteinander in Wald und Feld geht. Beweisen wir, dass dem nicht so ist!
Ob Hundesportler, Spaziergänger, Jogger, E- und Mountainbiker, längst haben die Menschen die Natur für sich entdeckt und tummeln sich dort, wo wir früher mit unserem American Quarter Horse meist allein unterwegs waren. Dieser Trend stellt das Draußenreiten vor neue Herausforderungen und verlangt auch uns Reitern verstärkte Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme ab. Nicht nur zum Wohle des Gegenübers, sondern auch zu unserer eigenen und der Sicherheit unseres Pferdes. Ein paar einfache Grundregeln sorgen nicht nur für ein sicheres und friedliches Miteinander, sondern auch dafür, dass der Reitsport an Bodenständigkeit und damit Akzeptanz gewinnt.

Immer im Schritt!

Damit ist natürlich nicht der gesamte Ausritt gemeint. Aber: Wann immer wir Hundeführern, Kinderwagen und Fahrrädern begegnen, heißt es „Durchparieren und im Schritt vorbeireiten“. Ja, das kann ärgerlich sein, wenn plötzlich auf der Galoppstrecke der ältere Herr mit seinem Dackel aufkreuzt. Dennoch: Rücksichtnahme und in diesem Fall Sicherheit gehen vor. Diese Regel beinhaltet auch, dass man sein schnittiges AQH überall und zu jedem Zeitpunkt in Sachen Tempo unter Kontrolle hat. Deshalb kann es ein prima Training sein, auf der gewohnten Galoppstrecke, wo das Tempo das eine oder andere Mal ordentlich aus dem Ruder laufen kann, auch mal im Arbeitsgalopp zu reiten und ab und an auch ohne unliebsame „Hindernisse“ durchzuparieren oder gar anzuhalten.
Übrigens: Jeder, dem wir im Wald und Feld begegnen, freut sich über einen netten Gruß beim Vorbeireiten.

Runter vom „hohen Ross“

Ja, manchmal begegnet man in der Natur auch unliebsamen Zeitgenossen, die sich – warum auch immer – durch unsere bzw. die Anwesenheit unseres AQH gestört und belästigt fühlen. Nicht vergessen: Für viele Menschen sind Pferde große, unberechenbare Tiere, die ihnen Respekt, wenn nicht sogar Angst einflößen!
Oder vielleicht haben wir wirklich mal den falschen Weg oder Acker erwischt und nun steht der Förster, Landwirt oder Grundbesitzer schimpfend vor uns. In einer derartigen Situation empfiehlt es sich, anzuhalten und abzusteigen. Gefühlt für unser Gegenüber sitzen wir dann buchstäblich von unserem vermeintlich „hohen Ross“ ab und begeben uns auf Augenhöhe. So gelingt es viel besser, die Situation zu entschärfen, mögliche Unstimmigkeiten zu klären und sich – ja, auch das gehört dazu – für eventuelles Fehlverhalten zu entschuldigen.

Wissen, wo’s langgeht

Neue Wege, frische Rückepfade, eine zum Slalom einladende Streuobstwiese, aber auch völlig unbekanntes Terrain, das wir mit den Anhänger anfahren, sind immer eine spannende Herausforderung für den anspruchsvollen Trail Rider und sein American Quarter Horse. Um Ärger mit den Landeigentümern zu vermeiden sollten wir abklären, wo Reiten erlaubt und wo es weniger gerne gesehen bzw. verboten ist.
Wer mit dem Anhänger in fremdes Terrain fährt oder gar einen Urlaub weiter weg plant, sollte zuvor bei umliegenden Reitbetrieben, Forstämtern, Gemeinden oder dem gastgebenden Betrieb klären, welche Routen möglich sind und so im Vorfeld das Reitgelände kennenlernen. So lässt sich zum einen vermeiden, dass man sich verreitet, zum anderen, dass man eventuell auf unerwünschten oder gar verbotenen Wegen unterwegs ist.
Übrigens: Das Reitrecht variiert von Bundesland zu Bundesland. Unter www.vfdnet.de kann man einsehen, welche Regelungen im jeweiligen Bundesland gelten.

Verbote und Einschränkungen akzeptieren

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Text: Friederike Fritz, Foto: Kerstin Breitenbach/B-Creations