Weiden & Ausläufe

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Hüte- und verletzungssichere Einrichtungen wie Einfriedung, Tränketechnik und Unterstände beginnen mit der richtigen Planung. Nur wer wichtige Parameter, Vorgaben und Leitlinien in seine Vorüberlegungen einbezieht, kann für höchstmögliche Sicherheit sorgen. Gemäß dem Motto „gut geplant ist halb gebaut“ sollte man sein Vorhaben am besten schon jetzt angehen.

Die wichtigste Einrichtung von Weide oder Auslauf ist die Einfriedung. Ein Zaun erfüllt seine Hütefunktion nur, wenn er gut sichtbar, stabil, intakt und respekteinflößend ist. Mängel oder Montagefehler können gravierende Folgen haben, weil das Ausbruchs- und Verletzungsrisiko drastisch steigt. Lockere Pfähle oder Elektrozäune ohne Strom provozieren Weideausbrüche, mit denen immer eine hohe Verletzungsgefahr verbunden ist. Auch spitze oder hervorstehende Zaunelemente sowie ungünstige Abstände können schwerwiegende Verletzungen nach sich ziehen. Durchhängende Leitermaterialien werden nicht selten zu gefährlichen Schlingfallen für die Pferdebeine und führen zu Schnitt- oder Strangulationswunden. Vor allem bei Innenzäunen, die der Abtrennung kleinerer Flächen innerhalb des Außenzauns dienen, wird dem Sicherheitsaspekt häufig zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Sicherer Zaunbau

Zwar lassen sich auch bei größter Sorgfalt nicht alle Ausbrüche oder Verletzungen verhindern. Durch Einhalten der Grundsätze für den Zaunbau – wie etwa von den FN-Richtlinien oder den Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft empfohlen – können die meisten aber vermieden werden. Auch Firmen bieten kompetente Fachberatung vor Ort oder telefonisch. Bei den meisten Herstellern findet man auch einen sogenannten Zaunrechner im Internet. Mit einem solchen Online-Zaunplaner lassen sich Einfriedungen individuell mit den passenden Materialien konfigurieren.

Grundsätzlich sollten folgende Aspekte bei der Zaunbau-Planung berücksichtigt werden:

  • Zaunhöhe: prinzipiell mindestens 0,9 m x Widerristhöhe. Heißt, dass die oberste Querverbindung mindestens auf Widerristhöhe abzüglich zehn Prozent verlaufen muss. Wichtig: Bei Ponys oder Fohlen muss der Zaun auf jeden Fall dreireihig sein und die untere Querverbindung so angebracht werden, dass ein Unterlaufen verhindert wird.
  • Ein absolutes Muss ist eine stabile und verletzungssichere Einfriedung kleiner Boxenpaddocks mit mindestens zwei, besser drei Querriegeln. Ideal sind massive verzinkte Stahlrohre, die speziell zur Begrenzung von Paddockboxen angeboten werden. Um das ohnehin begrenzte Platzangebot nicht weiter einzuschränken und soziale Kontakte zu ermöglichen, sollten keine zusätzlichen Stromlitzen verwendet werden.
  • Als sichere Begrenzung für größere Einzel- oder Gruppenausläufe können Rund- und Halbrundhölzer oder galvanisierte Metallrohre zum Einsatz kommen, am besten kombiniert mit stromführenden Litzen. Bei reinen Elektrozäunen von Gruppenausläufen müssen unbedingt drei E-Breitbänder (drei bis sechs Zentimeter breit) montiert werden.
  • Für die hütesichere Außeneinfriedung von Weiden eignen sich massive Materialien wie Metall, Holz, Kunststoff, breite Bänder aus Gummigurt- oder Kunststoff. Zusätzliche Elektroreihen halten die Pferde auf Abstand und verhindern Gegenlehnen, Beknabbern und Scheuern. Der Fachmarkt bietet auch Kunststoffplanken oder -bänder mit integrierten Litzen sowie einen Aluminiumzaun mit stromführenden Querstreben.
  • Alle Pfosten müssen stabil im Boden verankert werden. Das gilt besonders für Eck-, End- und Torpfosten. Holzriegel sollten immer von innen befestigt, ausreichend lange Nägel oder Schrauben stets komplett versenkt werden. Es sind auch Komplettsysteme im Angebot, bei denen die Planken nagellos durch die Pfosten geführt werden.
  • Die Abstände zwischen den Querverbindungen müssen generell so bemessen sein, dass die Pferde beim Zurückziehen von Kopf oder Beinen nicht hängenbleiben und sich verletzen können. Die Abmessungen sollten entweder kleiner als fünf oder größer als 30 Zentimeter sein. Auch Panelelemente für kleinere Ausläufe gibt es inzwischen leitlinienkonform.
  • Der Abstand zwischen Torpfosten und Tor sollte zudem stets durch entsprechend enggestellte Scharniere ein Einkeilen von Hufen unmöglich machen. Außerdem dürfen nirgends Zaunteile hereinragen. Haken oder Ösen, an denen sich die Pferde mit dem Halfter oder Schweif verfangen könnten, sind zu vermeiden.
  • Die Weideeinfriedung sollte in den Ecken möglichst abgerundet sein, indem man einfach einen Pfosten mehr setzt. Auf diese Weise werden die Pferde nach innen geleitet, wenn sie ins Rennen kommen.
    Damit rangniedere Tiere nicht in die Einzäunung abgedrängt werden, sollten die Tore nicht in einer Ecke liegen. Leichtgängige Schwenktore sind einfach zu bedienen. Aufrollbare Systeme vermeiden gefährlichen „Bandsalat“ beim Öffnen von Elektrozauntoren.

Zuverlässige Wasserversorgung planen

Auf dem Auslauf oder der Weide müssen Pferde jederzeit Zugang zu frischem Wasser haben. Können sie ihren Wasserbedarf nicht ausreichend decken, drohen Kolik und Dehydrierung. Die Gründe für Wassermangel können vielfältig sein: leere Wasserbehälter, defekte Selbsttränken, eingefrorene Tränkevorrichtungen, unter Strom stehende Tränkefässer oder ein unbekannter Bedienmechanismus. Zu weiteren Gesundheitsproblemen kann es durch Hygienemängel oder belastetes Tränkewasser natürlichen Ursprungs kommen. Keime oder Schwermetalle können zu Leberschäden führen.
Ferner sind…

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