Führtraining in freier Natur mit Bernd Hackl – Teil 2

Die Arbeit im Gelände

Für Pferdeprofi und Westerntrainer Bernd Hackl steht fest: Pferde müssen raus ins Gelände, um nicht nur körperlich, sondern auch psychisch fit zu werden und zu bleiben. In unserer Reihe „Die Arbeit im Gelände“ geht es in dieser Ausgabe zunächst zur Bodenarbeit in die Natur. Aber von simplem Spazierengehen sind wir natürlich weit entfernt – hier wird trainiert! Und so macht es Bernd Hackl:

Das Beste für die Psyche der Pferde ist es aus meiner Sicht, sobald wie möglich die Arbeit im Gelände mit ins Training einzubeziehen. Auf der 7P-Ranch arbeiten wir bereits junge Pferde, die zum Anreiten zu uns kommen, vom Boden aus im Gelände. Unsere Trainingspferde haben bei der Bodenarbeit das Knotenhalfter kennengelernt, deshalb kommt es bei den Übungen in der freien Natur ebenfalls zum Einsatz.
Ich nutze Knotenhalfter mit nur zwei Knoten, welche ich für die Ausbildung junger Pferde auch empfehle, da die Knoten seitlich nur dann in Aktion treten, wenn mein Pferd eine seitliche Hilfe oder Begrenzung erhält und ansonsten meist ohne Einwirkung bleiben. Dass sich ein Pferd grundsätzlich leicht und weich am Führstrick verhalten soll, muss vermutlich nicht explizit erwähnt werden, da es für mich die Grundvoraussetzung für eine gute Zusammenarbeit bildet.
Drei Führpositionen – auch im Gelände Zunächst legen wir großen Wert darauf, dass die Pferde auch im Gelände, wo die Ablenkung sehr groß sein kann, unsere drei Führpositionen, nämlich vor dem Pferd, neben dem Pferd und hinter dem Pferd, verstehen, akzeptieren und nicht in Frage stellen. Am einfachsten ist es damit zu beginnen, dem Pferd zu erklären, dass ich mich grundsätzlich erst einmal vor ihm befinde und das Pferd mir in einem gewissen Abstand willig folgt. Bleibe ich stehen, soll es mich nicht überholen. Gehe ich wieder los, soll mein Pferd ohne Widerstand folgen. Sollte es nicht stehen bleiben, wenn ich stehen bleibe, klatsche ich mit dem Führstrick auf meine Jacke oder den Boden, erzeuge dadurch ein lautes Geräusch und setze eine Grenze. Bleibt das Pferd stehen, lobe ich es, jedoch sollte die Pause nicht so lange sein, dass die Aufmerksamkeit des Pferdes verlorengeht.

Auf Abstand bleiben!

Ich setze mich also relativ zeitnah wieder in Bewegung und fordere das Pferd durch Schnalzen/Klicken mit der Stimme auf, mit mir zu kommen. Folgt mir mein Pferd zuverlässig im Schritt und hält zuverlässig an, wenn ich stehen bleibe, beginne ich damit, kurze Stücke anzutraben und wieder langsamer zu werden. Wenn mein Pferd verstanden hat, dass der Abstand zwischen uns ungefähr gleichbleiben soll, auch wenn ich langsamer werde, kann ich in der Regel aus dem Trab stehenbleiben. Dies sollte dazu führen, dass mein Pferd hinter mir ebenso ruckartig anhält. Macht mein Pferd dies nicht, nutze ich wieder meinen Führstrick für ein Geräusch, um meine Grenze durchzusetzen.
Wenn diese Übung reibungslos funktioniert, beginne ich mit der nächsten Führposition, nämlich neben meinem Pferd…

Den vollständigen Artikel und die dazugehörigen Beispielbilder können Sie hier weiterlesen!

Text: Bernd Hackl, Foto: David Wackler